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IYA 2009: Komet Lulin jetzt gut zu sehen

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Derzeit ist der Schweifstern Lulin in der südöstlichen Ecke des Sternbilds Löwe gut zu sehen, der Planet Saturn markiert zudem den ungefähren Ort des Kometen am Himmel. Lulin befindet sich nun im erdnächsten Abschnitt seiner Bahn um die Sonne und nähert sich dem Blauen Planeten bis auf 0,4 Astronomische Einheiten (rund 60 Millionen Kilometer) an. Dabei zieht er auf der von der Sonne abgewandten Seite der Erde vorbei.

Derzeit leuchtet Lulin mit einer scheinbaren Helligkeit von rund 5 mag, an Orten mit dunklem Nachthimmel können Sie ihn dann sogar mit dem bloßen Auge als grünliches lichtschwaches und ovales Fleckchen erkennen. Auf jeden Fall lässt sich Lulin mit einem Feldstecher oder einem Fernrohr gut sichten.
Die Bahn des Kometen Lulin in den Monaten Januar bis März 2009 | Der Komet C/2007 N3 (Lulin) erreicht Ende Februar seine größte Helligkeit und damit optimale Sichbarkeit. Mit etwa 5 mag ist er in klaren, dunklen Nächten auch mit dem bloßen Auge im Sternbild Löwe zu sehen.


Wo findet man Komet Lulin? Die Aufsuchkarte zeigt, wo Komet Lulin am Sternenhimmel zu finden ist. Sie können den Kometen gegen 23 Uhr MEZ in Richtung Südosten etwa auf halber Höhe zum Zenit über dem Horizont in der Nähe des Sternbilds Löwe auffinden, wobei der Planet Saturn, erkennbar an seinem ruhigen gelblichen Licht und der helle Regulus als Peilmarken dienen können, denn in den letzten Tagen des Februar befindet sich Lulin zwischen ihnen.

Da Lulin von der Sonne aus gesehen hinter der Erde vorbeiläuft, sehen wir ihn quasi von vorne. Wir blicken direkt auf den Kometenkopf, die Koma. Auf Fotos gehen von der Koma auf beiden Seiten schwache Streifen aus, die weiß leuchten. Dabei handelt es sich um den Staubschweif, der sich fächerförmig hinter dem Kometenkern ausbreitet.

Kometen weisen im allgemeinen zwei Schweife auf, den meist grün oder blau leuchtenden Gasschweif, der aus ionisierten Atomen besteht, und dem aus feinen Staubpartikeln aufgebauten Staubschweif. Der Gasschweif weist immer exakt von der Sonne weg und folgt den Feldlinien des magnetisierten Sonnenwinds.
Der Komet Lulin am 5. Februar 2009 | Dem österreichischen Amateurastronomen Michal Jäger gelang diese prachtvolle Aufnahme des Kometen Lulin am 5. Februar 2009 vom Turmkogel im Ötscherland auf rund 1000 Meter Höhe über dem Meer. Sehr schön sind der grünliche Kometenkopf und die Enden des fächerförmigen Staubscheifs auf beiden Seiten des Kometenkopfs zu sehen.


Die Partikel im Staubschweif werden vom Kometenkern freigesetzt, der überwiegend aus Wassereis, anderen leicht flüchtigen Stoffen und größeren Beimengungen von Staubpartikeln besteht. Kommt er der Sonne nahe, so heizt er sich stark auf und die gefrorenen Gase entweichen ins All und reißen dabei die Staubpartikel mit, die den Kometen auch den Spitznamen "schmutzige Schneebälle" eingetragen haben. Dieser Staub umkreist die Sonne zusammen mit dem Kometenkern, jedes Partikel auf seiner eigenen Umlaufbahn. Dabei wirken der Lichtdruck der Sonne und andere so genannte nichtgravitative Kräfte auf die Partikel des Staubschweifes ein, so dass er sich entlang der Umlaufbahn verteilt und einen meist fächerförmigen Schweif bildet, der häufig gekrümmt erscheint.

In den nächsten zwei Wochen dürfte Lulin mit dem Fernglas gut zu verfolgen sein. Am 27. Februar finden wir ihn in der Nähe von Regulus, dem Hauptstern des Sternbilds Löwe, und am 5. März passiert er den offenen Sternhaufen der Praesepe, auch Krippe genannt, im unscheinbaren Sternbild Krebs. Danach wird er allmählich immer lichtschwächer, so dass ab Mitte März wohl schon ein Fernrohr benötigt wird, um Lulin sichten zu können.

Tilmann Althaus

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