Rosetta: Komet Tschuri erreicht sonnennächsten Punkt
Am Nachmittag des 13. August kommt der Komet Tschurjumow-Gerasimenko samt seinen Mitreisenden, der Sonde Rosetta und ihrem Lander Philae, der Sonne auf seiner Bahn am nächsten. Er ist dann 185 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, fast ein Viertel weiter als die Erde. Wissenschaftlich betrachtet ist dieser Bahnabschnitt mit der wichtigste der Mission, denn er bietet die Gelegenheit, über einen längeren Zeitraum Daten aus unmittelbarer Nähe des aktiven Kerns zu gewinnen. Obwohl der Lander Philae seit Wochen schweigt, gelangen reichlich Daten über die Gas- und Staubwolke um den Kometen zur Erde – aufgenommen von Rosetta aus einigen dutzend Kilometern Entfernung.
Bereits in den letzten Wochen registrierte die Sonde deutlich stärkere Staub- und Gasfontänen an der Oberfläche – der stärkste dieser Ausbrüche verdrängte sogar das Magnetfeld des Sonnenwinds aus der näheren Umgebung. Diese so genannten Jets können nach den Beobachtungen Rosettas räumlich und zeitlich eng begrenzt sein. So trat der hellste Jet am 29. Juli nur für weniger als 18 Minuten in Erscheinung, erreichte dafür allerdings Geschwindigkeiten von deutlich über zehn Meter pro Sekunde. Ursache ist die Sonneneinstrahlung, die die Höchsttemperatur an der Oberfläche auf etwa 80 Grad steigen lässt – dadurch verdampft Wassereis und andere Komponenten ins All und reißen Kometenmaterial mit. Wegen des vielen Staubs um den Kern muss Rosetta derweil größeren Abstand zu Tschuri halten. Die Messungen beeinträchtigt das aber kaum. Auch dass sich der Lander Philae meldet und noch einmal Messdaten sendet, ist im Bereich des Möglichen.
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