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Kometensonde Rosetta: Komet Tschurjumow-Gerasimenko dreht auf

Neue Aufnahmen der Kometensonde Rosetta belegen, dass die Aktivität des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko deutlich zugenommen hat.
Geologische Karte von 67P

Der Komet 67P wird mit zunehmender Annäherung an die Sonne immer aktiver, wie es am 23. Oktober 2014 veröffentlichte Aufnahmen belegen. Die Bilder stammen vom 10. September 2014, rund einen Monat nach der Ankunft von Rosetta beim Kern. Die Aktivität geht vor allem von der schmalen Halsregion aus, welche die beiden Teilkörper des Schweifsterns miteinander verbindet. Schon während des Anflugs im Juli 2014 konnte Rosetta hier schwache Aktivität nachweisen. Die neuen Bilder zeigen nun eine erhebliche Zunahme der Anzahl der aktiven Stellen. Von ihnen gehen Strahlen aus Gas und Staub aus und entweichen in den umgebenden Weltraum. Sie bilden dort im unmittelbaren Umfeld des Kerns die für Kometen typische Koma, eine rundliche Hülle aus Gas und Staub.

Die Aktivität des Kometen 67P am 10. September 2014 | Auf dieser Aufnahme der Kamera OSIRIS vom 10. September 2014 sind Staubfontänen zu sehen, die von mehreren Stellen der Kometenoberfläche ausgehen. Das Bild wurde mit Absicht stark überbelichtet, um die feinen Strukturen sichtbar zu machen.

Die Forscher um Holger Sierks am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen vermuten, das derzeit die gesamte Oberfläche des Kometenkerns eine zumindest schwache Aktivität entwickelt hat. Das liegt daran, dass die Intensität der Sonnenstrahlung mit zunehmender Annäherung an das Zentralgestirn immer größer wird. Mittlerweile treten Gas und Staub auch aus den beiden Teilkörpern von 67P aus. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen trennten den Kometen noch rund 450 Millionen Kilometer von unserem Zentralgestirn oder das Dreifache der Distanz von der Erde zur Sonne.

Damit die Gasstrahlen sichtbar wurden, mussten die Bilder deutlich überbelichtet werden. Zudem benötigen die Forscher Aufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln, um die Austrittsorte auf der Oberfläche des Kerns ermitteln zu können. Zum Glück für die Missionskontrolleure der Tochtersonde Philae, die am 12. November 2014 auf der Kernoberfläche landen soll, präsentiert sich der vorgesehene Landeplatz noch recht ruhig. Somit sind die Aussichten gut, dass zumindest die Kometenaktivität die Landung nicht stören wird.

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