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Demokratische Republik Kongo: Zu viele Häuser bringen Hänge ins Rutschen

Die Stadt Bukavu gleitet allmählich hangabwärts. Nicht weil Starkregen oder Erdbeben die Böden in Bewegung setzen, sondern weil zu viele Häuser gebaut wurden.
Die Stadt Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 2022.
Die Stadt Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 2022.

Seit Jahrzehnten rutschen die Erdschichten auf den Hängen von Bukavu allmählich abwärts – doch die langsame Erosion in der Großstadt in der Demokratischen Republik Kongo bewegt sich offenbar schneller fort, seit die Stadt stark gewachsen ist. Wie Antoine Dille vom Königlich-Belgischen Institut für Naturwissenschaften in Brüssel und sein Team im Fachblatt »Nature Geoscience« berichten, könnte es damit zusammenhängen, dass durch die Siedlungen sowohl die Oberfläche als auch die Wasserläufe im Untergrund verändert wurden.

Die Bevölkerung von Bukavu hat sich seit dem Jahr 1995 mehr als vervierfacht. Ein Grund: Viele Menschen sind auf Grund von Gewalt in den umliegenden Regionen in die Stadt geflohen. Bukavu wurde am Ufer des Kivusees gegründet, doch inzwischen hat sich der Ort auch auf die umgebenden Hänge ausgebreitet. Ein Drittel von Bukavu liegt daher auf großen, tief liegenden und langsam erodierenden Erdschichten.

Antoine Dille und seine Kollegen untersuchten nun anhand von Satelliten- und Luftbildern, wie schnell sich die Hänge in den vergangenen sieben Jahrzehnten bewegt haben. Sie fanden heraus, dass die Bodenschichten im Lauf der Jahrzehnte immer schneller hangabwärts gleiten, insbesondere an Stellen, an denen der Grundwasserfluss nahe der Oberfläche verändert wurde. Einige Abschnitte würden sich dreimal schneller fortbewegen als noch in den 1970er Jahren.

Wie die Studienautoren vermuten, resultiert die Hangrutschung nicht aus erhöhten Niederschlägen oder Erdbeben, sondern die vielen Hausbauten destabilisieren die Böden. Denn am schnellsten bewegen sich die rasch urbanisierten Gegenden fort – ungefähr 0,7 Meter pro Jahr –, weil Gebäude und Straßen in den Lauf des Wasserabflusses eingreifen. Die Anwohner könnten das Risiko eines verheerenden, schnellen Erdrutsches aber verringern, indem sie den Abfluss des Oberflächenwassers verbessern, schreiben die Autoren.

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