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Hominiden: Konnten frühe Hominiden noch nicht rennen?

Die ersten Menschen konnten zwar aufrecht gehen – beim Rennen könnten sie im Vergleich zum heutigen Homo sapiens aber kläglich versagt haben. Das schließen Wissenschaftler um Bill Sellers von der Universität Manchester aus einem Computermodell. Sie vermuten, dass den ersten Hominiden für einen effizienten Sprint wie Schimpansen und Gorillas noch die Energie speichernde Achillessehne fehlte.

Menschlicher Gang | Oben ist der typisch menschliche, aufrechte Gang zu erkennen. In der Mitte ist diese Gangart so dargestellt, wie sie die Australopithecus-Hominidin Lucy mit ihrem Skelett schon verwirklichen konnte. Unten zu sehen ist das für Affen typisch Gangschema, auch dieses am Beispiel des Lucy-Skeletts.
Die britischen Anthropologen hatten für ihre Untersuchung eine Art virtuellen Roboter entworfen, den sie mit Daten von Skeletten und Fußabdrücken früher Hominiden fütterten. Über Stolpern und Fallen brachten sie dem virtuellen Frühmenschen das aufrechte Gehen bei. Dabei stellte sich heraus, dass unsere Vorfahren dazu bereits vor etwa 3,5 Millionen Jahren fähig gewesen sein müssen. Allerdings gingen sie etwas langsamer als wir, da sie kleiner waren und kürzere Beine hatten.

Virtueller Frühmensch | Mit diesem virtuellen Zweibeiner untersuchten Forscher den Gang von Frühmenschen. Die kürzeren Beinen ließen sie etwas langsamer schreiten als uns heutzutage, und womöglich fehlte ihnen noch die Achillessehne zum flotten Sprint – wie Gorillas und Schimpansen.
Als die Wissenschaftler ihr Computermodell allerdings auf Trab bringen wollten, merkten sie, dass es beim Rennen ohne die federnde Achillessehne zu viel Energie verbrauchte. Nach Meinung von Sellers hat sich bei den Hominiden die Fähigkeit zum Sprinten wohl erst später entwickelt. Sie war aber eine wichtige Voraussetzung für die Jagd auf schnelle Beutetiere. (jm)

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