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Azteken: Konquistadoren auf dem Opferaltar

Als Hernán Cortés im April 1519 in Mexiko an Land ging, wurden er und seine Mannen, so heißt es, von den Azteken freundlich empfangen. Doch diese gängige Ansicht ist falsch. Zumindest einige Ureinwohner setzten sich heftig gegen die spanischen Eindringlinge zur Wehr.

Davon zeugt jedenfalls ein grausiger Fund in Calpulalpan, etwa achtzig Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt. Hier stießen Archäologen auf die Gebeine von weit über 500 Menschen, darunter Frauen und Kinder. Sie gehörten zu einer Karawane, die im Dienst der Spanier durch die Gegend zog – und die in die Gefangenschaft der Azteken geriet.

Die Funde zeugen davon, dass die Menschen bei rituellen Handlungen getötet wurden. Wie die Forscher um den Grabungsleiter Enrique Mar­tinez nachweisen konnten, wurden vielen Opfern die Herzen aus der Brust gerissen. Manche waren vermutlich über ein halbes Jahr lang in Gefangenschaft, bevor man sie umbrachte – und offenbar sogar aß. Viele Knochen wiesen nämlich Messerschnitte und menschliche Bissspuren auf. Martinez sieht darin den Beweis, dass sich die Azteken auf diese Weise für den Mord an ihrem König Cacamatzin durch die Männer von Cortés gerächt hatten.

Übrigens hörte auch Hernán Cortés von dem Massaker – und gab dem Ort den Namen Tecuaque: »Dort, wo Menschen gegessen wurden«.

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