Verhaltensforschung: Kontrollierter Egoismus
Erwachsene geben von einem Gewinn anderen etwas ab, wenn diese ihnen einen Strich durch die Rechnung machen können. Das gleiche Verhalten beobachteten Forscher um Frans de Waal von der Emory University in Altlanta auch bei Affen und Kleinkindern.
Vier Schimpansen (Pan troglodytes) und 20 im Schnitt vierjährige Kinder durften zwischen zwei Wertmarken wählen, die sie später in leckere Snacks umtauschen konnten. Für die eine Münze gab es jeweils genauso viel süße Belohnung – für den Wähler und seinen Mitspieler. Die andere brachte zwar dem Besitzer fünfmal so viele Leckerbissen ein – manchmal konnte der Partner in diesem Fall jedoch sein Veto einlegen: Dann erhielt keiner von beiden etwas.
Sowohl Affen als auch Kinder entschieden sich fast immer für den egoistischen Weg, wenn der Partner diesen nicht verhindern konnte. Musste das Gegenüber der Entscheidung zustimmen, gaben sie ihrem Nächsten häufig die Hälfte ab. Die Sorge, den Anderen durch ihr selbstsüchtiges Handeln zu verärgern und als Konsequenz leer auszugehen, beeinflusste die Wahl offenbar stark.
Schimpansen teilen ebenfalls verblüffend fair, wenn sie die Kooperation des Partners benötigen. Ihr Sinn für Fairness ähnelt dem des Menschen – der sich schon in früher Kindheit entwickelt.
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