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Spermienkonkurrenz: Kooperation bei Spermien von Nagetieren

Spermium
Die Spermien zahlreicher Nagetierarten schwimmen untereinander verhakt zusammen und versuchen so, die Keimzellen konkurrierender Männchen auszuschalten. Diese Kooperation tritt vermehrt bei promiskuitiven Arten auf, haben Forscher der Universität Sheffield herausgefunden.

Spermientrupps | Eng untergehakt machen sich die Samenzellen eines Waldmaus-Männchens (Apodemus sylvaticus) auf zum Wettlauf zur Eizelle. Im Pulk sind sie schneller als allein.
Bereits seit 2002 ist bekannt, dass auf den Spermienköpfen der Waldmaus (Apodemus sylvaticus) Haken sitzen, mit denen sich die Samenfäden zu Gruppen von fünfzig bis einhundert Zellen verbinden. Dieser Trupp schwimmt deutlich schneller als vereinzelte Spermien und gelangt daher eher zur Eizelle. Ein Waldmaus-Weibchen paart sich stets mit mehreren Männchen, sodass eine hohe Spermienkonkurrenz herrscht.

Simone Immler und ihre Kollegen haben nun bei 37 Nagetierarten untersucht, wie verbreitet die Spermienkooperation auftritt. Hierzu verglichen sie Länge und Krümmung der Haken mit der Hodengröße, da bekanntermaßen Arten mit hoher Spermienkonkurrenz größere Hoden besitzen, um mehr Keimzellen zu produzieren.

Tatsächlich fanden die Wissenschaftler einen direkten Zusammenhang zwischen Hodengröße und der Hakenausbildung auf den Samenzellköpfen der Nager. Auch Hausmaus- (Mus musculus) und Wanderratten-Männchen (Rattus norvegicus) setzen auf verhaktes Sperma. Das Ergebnis zeigt nach Ansicht von Immler, dass die Spermienkooperation viel stärker verbreitet ist, als bislang vermutet. (aj)

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