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Zoologie: Korallen strudeln Futter mit Sogwellen heran

Die gemeinschaftlich schlagenden Geißelhaare der Korallen erzeugen einen Wasserstrom, der ihre Riffe sauber hält. Er kann aber viel mehr, stellen Forscher jetzt fest.
Mikrostrudel an der Korallenriff-Oberfläche

Der kombinierte Schlag aller Korallengeißel auf einem Riff produziert idealen Wasserwirbel – ideal für die Tiere selbst, denn die Mikroströmung schwemmt Futter und Nährstoffe herbei, berichten Forscher vom MIT und Weizmann Institute of Science. Bisher hatten Zoologen eigentlich vermutet, der durch die Zilien der Blumentiere erzeugte Wasserstrom diene dazu, das Versanden und damit eine Blockade der Sonneneinstrahlung zu verhindern, von der die fotosynthetischen Symbionten der Korallen abhängen. Aufnahmen mit mikroskopischen Markierungsbojen, Hochgeschwindigkeitskameras und Mikroskopen belegen nun aber, dass der kombinierte Geißelschlag hoch funktionelle und teilweise lokal sehr schnelle Wirbel ausbildet, die gezielt auf die Blumentiere ausgerichtet sind.

Mikrostrudel an der Korallenriff-Oberfläche | Der Schlag von Zilien transportiert Atemgase und Nährstoffe in Richtung Koralle. Auf dieser Aufnahme gilt: je schneller der Strom, desto intensiver die Farbe.

Zilien sind im Tierreich weit verbreitet, in Vielzellern sorgen sie aber meist eher für Strömungen und Bewegungsvorgänge im Inneren des Körpers. So ist ohne Zilien etwa eine gerichtet Schleimproduktion in den Atemwegen oder der Transport von Eizellen im Eileiter nicht möglich. Die nach außen wirkenden Zilien der Korallen sind demnach eine Ausnahme im Reich der Vielzeller.

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