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Cheops-Pyramide: Kosmische Strahlung zeigt unbekannte Kammer

Mit Hilfe von Myonen aus der oberen Atmosphäre durchleuchtet eine Arbeitsgruppe die Große Pyramide von Giseh - und findet einen Hohlraum.
Pyramiden von Giseh vor untergehender Sonne

Eine Analyse kosmischer Strahlung deutet auf die Existenz eines bisher unbekannten Hohlraums in der Großen Pyramide von Giseh hin. Wie eine internationale Arbeitsgruppe um Kunihiro Morishima von der Nagoya University in "Nature" berichtet, erstreckt sich ein mindestens 30 Meter langer Gang direkt über der monumentalen Großen Galerie. Entdeckt hat das Team die neue Struktur durch Myonenradiografie – eine Methode, bei der Elementarteilchen, die durch kosmische Strahlung permanent in der oberen Atmosphäre entstehen, die Pyramide von oben durchleuchten. Drei verschiedene Messmethoden stützen den Befund. Funktion und Aufbau der neuen Kammer sind bisher unbekannt; möglicherweise handelt es sich um eine Struktur analog zu den Entlastungskammern oberhalb der Königskammer.

Das Abbildungsprinzip, zuvor bereits unter anderem in Fukushima und an Vulkanen erprobt, funktioniert ähnlich wie eine Röntgenaufnahme: Myonen fliegen nahezu ungestört durch luftgefüllte Bereiche, dichtere Materialien jedoch absorbieren oder streuen einen Teil der Strahlung. Entsprechend deutet mehr Strahlung aus einer Richtung darauf hin, dass dort weniger Gestein die Myonen abfängt. Morishimas Team deponierte in der Königinnenkammer, die unter der Königskammer und der Großen Galerie liegt, spezielle Detektorplatten. Diese bestehen aus zwei übereinanderliegenden Emulsionsschichten, die nicht nur die Myonen detektierten, sondern auch Informationen über deren Flugrichtung enthalten. Zusätzlich lagen die Platten nach Angaben des Teams etwa zehn Meter voneinander entfernt, so dass sich aus ihren Daten eine Stereodarstellung der Materiedichte über den Platten ableiten ließ.

Die von Morishima präsentierten Daten weisen auf einen Hohlraum oberhalb der monumentalen Großen Galerie hin, der womöglich ähnliche Ausmaße erreicht. Daten anderer Myonendetektoren, zum einen ebenfalls in der Königinnenkammer deponierte Hodoskope, zum anderen ein Myonenteleskop mit Argongas außerhalb der Pyramide, stützen die Ergebnisse. Allerdings sei die Struktur sehr nah an der Großen Galerie und überlappe sich in den Aufnahmen teilweise mit ihr, so dass außer ihrer groben Lage und Größe nichts zu erkennen sei. Möglicherweise sei der Hohlraum in sich unterteilt, analog zu den Entlastungskammern über der Königskammer. Zukünftige Untersuchungen der Kammer könnten wichtige Informationen über den weitgehend ungeklärten Bau des Monuments liefern.

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