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News: Kosmischer Kreißsaal

40 Millionen Lichtjahre von uns entfernt entstehen im Zentrum einer Galaxie ungewöhnlich viele neue Sterne. Die Kombination von Aufnahmen mit erdgebundenen Fernrohren und dem Hubble-Weltraumteleskop ermöglicht fundierte Hypothesen, wie es zu der hohen Bildungsrate kommt.
Der Amateurastronom Jim Flood vom Sperry Observatory am Union County College in New Jersey hat zusammen mit Max Mutchler vom Space Telescope Science Institute (STScI) am 14. August 1997 mit der Wide Field and Planetary Camera 2 (WFPC2) des Hubble Space Telescope Aufnahmen der Galaxie NGC 1808 im Sternbild Taube gemacht.

Das Übersichtsbild der gesamten Galaxie zeigt ihre ungewöhnlich verzogene Form. Während die meisten Spiralgalaxien relative flache Scheiben bilden, hat NGC 1808 an den äußeren Spiralarmen Schlieren aus Gas und Staub. Dies deutet darauf hin, daß die Galaxie einst eine enge Begegnung mit ihrer Nachbarin NGC 1792 hatte. Dabei wurde Gas in Richtung auf das Zentrum von NGC 1808 geschleudert, wodurch vermutlich die hohe Rate der Sternentstehung ausgelöst wurde, die in den farbigen Bildern vom Weltraumteleskop festgehalten ist.

Das Bild der Hubble-Kamera setzt sich aus Einzelphotos zusammen, die mit verschiedenen Farbfiltern geschossen wurden. Gelb erscheinende Sterne, die überwiegend im roten und infraroten Bereich des Lichtes leuchten, sind älter als blau dargestellte Sterne, welche reich an Wasserstoff sind. Die Falschfarben sind so gewählt, daß die heftige Sternenbildung im Herzen der Galaxie besonders deutlich wird.

NGC 1808 wird als Balken-Spiralgalaxie bezeichnet wegen der geraden Linie neugebildeter Sterne zu beiden Seiten des Kerns. Deren Entstehung könnte durch Materie, die entlang des Balkens zum Zentrum fließt und dort die gewaltige Neubildung nährt, ausgelöst werden.

Eine Detailaufnahme des galaktischen Zentrums von NGC 1808 liefert einen Blick auf das scheinbare Durcheinander der Sternentstehung. Der blau wiedergegebene Sternenhaufen liegt inmitten dicker Schichten von Staub und Gas. Möglicherweise ist dies typisch für die Geburt von Sternen. Im hellsten Bereich bildet sich vielleicht gerade ein Riesen-Sternenhaufen mit rund 100 Lichtjahren Durchmesser, wohingegen die anderen Haufen nur zehn bis 50 Lichtjahre messen.

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