Paläozoologie: Kotpilze dokumentieren Niedergang der Megafauna
Der Niedergang der pleistozänen Riesensäugetiere Nordamerikas begann wohl schon vor dem Zuzug der ersten Menschen auf den Kontinent. Ohne die großen Pflanzenfresser wie Mastodon, Mammut, Riesenfaultier und -biber veränderte sich dann die Landschaft von einer Art Savanne mit einzelnen Baumgruppen hin zu eher geschlossenen Wäldern mit erhöhtem Feuerrisiko.
In den mit knapp 17 000 Jahren ältesten Teilen des Profils sammelten sich noch große Mengen der Sporen im See an, was auf ein reichhaltiges Säugetierleben im Umkreis des Gewässers hindeutet. Zwei Jahrtausende später setzt dann allerdings ein starker Rückgang ein, der nochmals 1000 Jahre andauert. Vor rund 13 700 Jahren – und damit inmitten der Bölling-Alleröd-Warmzeit – verschwinden sie dann fast völlig aus den Sedimenten und nehmen erst sehr viel später wieder leicht zu, als Haustiere wie Pferde und Rinder in der Gegend eingeführt wurden.
Parallel zum Verschwinden der Megafauna wandelt sich die Vegetation, in der sich Laubbäume auf Kosten von Nadelhölzern und Gräsern ausbreiten – zuvor wurden sie von den Tieren in Schach gehalten. Mangels Konsumenten sammelte sich in der Folge mehr Brennstoff im Ökosystem an und stieg die Feuergefahr, was sich wiederum im erhöhten Anteil an Holzkohle in den Sedimenten niederschlug. Diese Entwicklungen folgten dem Niedergang von Mammut und Co verzögert, was für Gill und Co ein eindeutiger Hinweis ist, dass nicht diese Umweltveränderungen den Niedergang der Megafauna ausgelöst haben, sondern umgekehrt.
Was das Aussterben der großen Tiere verursacht hat, können die Forscher mit ihren Daten jedoch nicht erklären: Neben klimatischen Veränderungen, die direkt auf die Lebewesen gewirkt haben müssen, lässt sich auch menschlicher Einfluss nicht ausschließen. So wurden aus der fraglichen Zeit bereits größere Ansammlungen von Mammutknochen in Wisconsin entdeckt, die eindeutige Spuren von Steinmessern und -beilen trugen. Ausgeschlossen scheint dagegen ein Meteoriteneinschlag zu sein, der vor 12 900 Jahren in der Region vernichtend niedergegangen sein soll: Die Wissenschaftler fanden keine Anzeichen für ein derartiges Ereignis. Die Megafauna verschwand zudem nach bisherigem Kenntnisstand endgültig erst vor etwa 11 500 Jahren. Dadurch büßte die nordamerikanische Fauna mehr als die Hälfte aller Säugetierarten ein, die mehr als 32 Kilogramm wogen und alle Spezies mit einem Gewicht von einer Tonne und mehr. (dl)
Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Jacquelyn Gill von der University of Wisconsin in Madison und ihren Kollegen: Sie untersuchten Seesedimente aus dem zentralen Nordosten der USA auf deren Gehalt an Pilzsporen, Pollen und Holzkohleablagerungen, über die sie die regionalen ökologischen Bedingungen der letzten 15 000 Jahre ermitteln wollten. Besonders ins Auge fassten die Forscher die Konzentration von Sporormiella-Rückständen. Diese Pilzgattung muss den Darm von Pflanzenfressern passieren, um seinen Lebenszyklus zu vollenden. Mitsamt der Ausscheidungsprodukte wurden sie immer in den See geschwemmt, wo sie sich am Grund ablagerten.
In den mit knapp 17 000 Jahren ältesten Teilen des Profils sammelten sich noch große Mengen der Sporen im See an, was auf ein reichhaltiges Säugetierleben im Umkreis des Gewässers hindeutet. Zwei Jahrtausende später setzt dann allerdings ein starker Rückgang ein, der nochmals 1000 Jahre andauert. Vor rund 13 700 Jahren – und damit inmitten der Bölling-Alleröd-Warmzeit – verschwinden sie dann fast völlig aus den Sedimenten und nehmen erst sehr viel später wieder leicht zu, als Haustiere wie Pferde und Rinder in der Gegend eingeführt wurden.
Parallel zum Verschwinden der Megafauna wandelt sich die Vegetation, in der sich Laubbäume auf Kosten von Nadelhölzern und Gräsern ausbreiten – zuvor wurden sie von den Tieren in Schach gehalten. Mangels Konsumenten sammelte sich in der Folge mehr Brennstoff im Ökosystem an und stieg die Feuergefahr, was sich wiederum im erhöhten Anteil an Holzkohle in den Sedimenten niederschlug. Diese Entwicklungen folgten dem Niedergang von Mammut und Co verzögert, was für Gill und Co ein eindeutiger Hinweis ist, dass nicht diese Umweltveränderungen den Niedergang der Megafauna ausgelöst haben, sondern umgekehrt.
Was das Aussterben der großen Tiere verursacht hat, können die Forscher mit ihren Daten jedoch nicht erklären: Neben klimatischen Veränderungen, die direkt auf die Lebewesen gewirkt haben müssen, lässt sich auch menschlicher Einfluss nicht ausschließen. So wurden aus der fraglichen Zeit bereits größere Ansammlungen von Mammutknochen in Wisconsin entdeckt, die eindeutige Spuren von Steinmessern und -beilen trugen. Ausgeschlossen scheint dagegen ein Meteoriteneinschlag zu sein, der vor 12 900 Jahren in der Region vernichtend niedergegangen sein soll: Die Wissenschaftler fanden keine Anzeichen für ein derartiges Ereignis. Die Megafauna verschwand zudem nach bisherigem Kenntnisstand endgültig erst vor etwa 11 500 Jahren. Dadurch büßte die nordamerikanische Fauna mehr als die Hälfte aller Säugetierarten ein, die mehr als 32 Kilogramm wogen und alle Spezies mit einem Gewicht von einer Tonne und mehr. (dl)
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