Fortpflanzung: Kranke alte Vögel investieren mehr in den Nachwuchs
Im Vergleich zu jungen erkrankten Tieren wenden alternde kranke Blaufußtölpel (Sula nebouxii) mehr Energie in die Aufzucht ihres Nachwuchses auf, weil es ihre letzte Chance auf Nachkommen sein könnte.
Anhand eines Experiments mit diesen Vögeln konnten Wissenschaftler um Roxana Torres von der Freien Nationaluniversität Mexikos in Mexiko-Stadt erstmals einen Beleg für die so genannte Terminal-Investment-Hypothese erbringen. Nach dieser seit langem im Umlauf befindlichen Überlegung sollten Tiere ihre Fortpflanzungsanstrengungen erhöhen, wenn sie alt sind, bald sterben könnten und ihre Überlebens- wie Nachwuchschancen damit sinken.
Generell nimmt bei langlebigen Spezies die Zeugungsfähigkeit mit zunehmendem Alter ab, weshalb ihre Aussichten auf Weitergabe ihres Erbguts sinken. Das nahende Ende unmittelbar vor Augen lässt sie jedoch offensichtlich nochmals alle Kräfte auf dieses Ziel fokussieren, so die Forscher.
Anhand eines Experiments mit diesen Vögeln konnten Wissenschaftler um Roxana Torres von der Freien Nationaluniversität Mexikos in Mexiko-Stadt erstmals einen Beleg für die so genannte Terminal-Investment-Hypothese erbringen. Nach dieser seit langem im Umlauf befindlichen Überlegung sollten Tiere ihre Fortpflanzungsanstrengungen erhöhen, wenn sie alt sind, bald sterben könnten und ihre Überlebens- wie Nachwuchschancen damit sinken.
Um dies nun in der Praxis zu überprüfen, fingen die Biologen fünfzig in Brutstimmung befindliche und unterschiedlich alte Blaufußtölpelmännchen vor der Küste Mexikos ein und injizierten ihnen jeweils Lipopolysaccharide, die aus dem Bakterium Escherichia coli gewonnen wurden. Sie rufen Entzündungsanzeichen und allgemeine Krankheitssymptome hervor und sollten eine Reaktion des Immunsystems anregen, was für die Vögel wiederum ein Zeichen sinkender Überlebenswahrscheinlichkeit bedeutet. In der Folge beobachteten Torres und ihre Kollegen, wie sich die Männchen um die Jungtiere kümmerten und wie viele davon flügge wurden.
Das Ergebnis war eindeutig: Die Tieren im besten Alter, die noch länger leben und damit mehr Nachwuchs zeugen dürften, reduzierten als Reaktion auf die vorgebliche Erkrankung ihre Anstrengungen um 16 Prozent und brachten deshalb knapp ein Fünftel weniger Küken durch als im langjährigen Durchschnitt dieser Altersklasse. Dagegen verdoppelten die alten Blaufußtölpel ihr Engagement und wurden mit sechzig Prozent mehr Nachkommen belohnt.
Generell nimmt bei langlebigen Spezies die Zeugungsfähigkeit mit zunehmendem Alter ab, weshalb ihre Aussichten auf Weitergabe ihres Erbguts sinken. Das nahende Ende unmittelbar vor Augen lässt sie jedoch offensichtlich nochmals alle Kräfte auf dieses Ziel fokussieren, so die Forscher.
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