Geoarchäologie: Kratergesteine erhellen die Geschichte der Maya
Der Rand des Chicxulub-Kraters auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan ist älter als die Sedimente im Kraterbecken, bestätigten nun Forscher von der ETH Zürich mit einer Isotopen-Analyse. Eigentlich wollten sie mit dieser Methode neue Aufschlüsse über die Kultur der Maya gewinnen, die seit rund 5000 Jahren in der Chicxulub-Region leben.
Durch die Sedimentschichten ist der etwa 25 000 Quadratkilometer große Krater Millionen Jahren nach dem Einschlag des Asteroiden nicht leicht zu erkennen. Der Physiker Walter Alvarez entdeckte den Kraterring erst 1980 durch Bodenuntersuchungen. 1991 wurde Alvarez´ Theorie dann belegt, indem Wissenschaftler magnetische sowie gravitative Anomalien in dem Gebiet feststellten. Seither konzentrieren sich die Forschungsarbeiten vor allem auf die Kraterstruktur, die nur mit Bohrungen oder geophysikalischen Methoden untersucht werden kann.
Seit etwa 5 000 Jahren besiedeln Maya das Kratergebiet. Mit den Strontium-Daten ist es möglich zu erfahren, woher die Maya ihr Baumaterial nahmen oder wo sie ihren Mais anbauten. Strontium gelangt durch die Verwitterung der Gesteine in den Boden und von dort in die Pflanzen. Vom menschlichen oder tierischen Organismus als Nahrung aufgenommen, wird das Element an Stelle von Kalzium bei der Zahnbildung eingebaut. Mit detaillierten Strontium-Isotopen-Karten sei es möglich, das Gebiet zu bestimmen, in dem eine Person aufgewachsen ist. "Das wird besonders spannend, wenn die Herkunft der Herrscher der verschiedenen Maya-Städte bestimmt werden kann. Dies lässt wiederum Rückschlüsse auf die Sozialstrukturen der Maya zu", sagt Gilli. (ie)
Der Krater entstand durch einen Asteroideneinschlag vor etwa 65 Millionen Jahren. Mit einem Durchmesser von etwa zehn Kilometern verursachte der Asteroid höchstwahrscheinlich das weltweite Aussterben der Dinosaurier am Übergang von der Kreidezeit ins Paläogen.
Durch die Sedimentschichten ist der etwa 25 000 Quadratkilometer große Krater Millionen Jahren nach dem Einschlag des Asteroiden nicht leicht zu erkennen. Der Physiker Walter Alvarez entdeckte den Kraterring erst 1980 durch Bodenuntersuchungen. 1991 wurde Alvarez´ Theorie dann belegt, indem Wissenschaftler magnetische sowie gravitative Anomalien in dem Gebiet feststellten. Seither konzentrieren sich die Forschungsarbeiten vor allem auf die Kraterstruktur, die nur mit Bohrungen oder geophysikalischen Methoden untersucht werden kann.
Nun analysierten Adrian Gilli und sein Team das Verhältnis der Isotope Strontium 87 und Strontium 86. Dabei zeigte sich, dass die Kalkschichten im Becken des Kraters 2,3 bis 6 Millionen Jahre, der Rand jedoch 10 bis 33 Millionen Jahre alt ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Kraterbecken lange Zeit von Meerwasser bedeckt war und sich so eine ein bis zwei Kilometer dicke Sedimentschicht bildete.
Seit etwa 5 000 Jahren besiedeln Maya das Kratergebiet. Mit den Strontium-Daten ist es möglich zu erfahren, woher die Maya ihr Baumaterial nahmen oder wo sie ihren Mais anbauten. Strontium gelangt durch die Verwitterung der Gesteine in den Boden und von dort in die Pflanzen. Vom menschlichen oder tierischen Organismus als Nahrung aufgenommen, wird das Element an Stelle von Kalzium bei der Zahnbildung eingebaut. Mit detaillierten Strontium-Isotopen-Karten sei es möglich, das Gebiet zu bestimmen, in dem eine Person aufgewachsen ist. "Das wird besonders spannend, wenn die Herkunft der Herrscher der verschiedenen Maya-Städte bestimmt werden kann. Dies lässt wiederum Rückschlüsse auf die Sozialstrukturen der Maya zu", sagt Gilli. (ie)
© ETH/spektrumdirekt
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