Neurobiologie: Kreativer dank Elektrostimulation
Eine elektrische Hirnstimulation verhalf Probanden zu neuen Einsichten. Dreimal so viele Versuchspersonen lösten ein Rätsel auf unkonventionelle Weise, nachdem Wissenschaftler ihren rechten vorderen Schläfenlappen mit einem elektrischen Gleichfeld an der Kopfhaut aktiviert hatten. Dieses Gehirnareal ist entscheidend für ungewohnte Blickwinkel und Kreativität.
Richard Chi und Allan Snyder von der Universität Sydney ließen ihre Probanden zunächst 27 Fragen beantworten, die alle dem gleichen Strickmuster folgten. Erfahrungsgemäß fällt es Menschen danach schwer, einen anderen Aufgabentyp zu bearbeiten. Einem Teil der Versuchspersonen setzten die Forscher anschließend eine negative Elektrode links und eine positive rechts am Schädel an. Dies macht die Nervenzellen im rechten vorderen Schläfenlappen leichter erregbar und senkt die Reizbarkeit der Neuronen im linken. Chi und Synder gaben den Teilnehmern nun ein Rätsel, das diese nur mit einem neuen Denkansatz lösen konnten. In der Gruppe der elektrisch Stimulierten fanden dreimal mehr die unerwartete Antwort als in der Kontrollgruppe.
Die Wissenschaftler sind allerdings noch unsicher, ob die Blockade des linken oder die Anregung des rechten vorderen Schläfenlappens die Kreativität steigert. Der linke Lappen spielt eine wichtige Rolle für Vorurteile oder festgelegte Denkmuster, wie frühere Untersuchungen nahe legen. Vielleicht ergänzen sich die Effekte. Außerdem beeinflussen die Elektroden womöglich größere Bereiche als die Schläfenlappen und ändern so auch weitere Denkprozesse. Ob die Kreativität auch bei anderen Aufgaben auf diese Weise erhöht wird, muss ebenfalls noch getestet werden. (gw)
Richard Chi und Allan Snyder von der Universität Sydney ließen ihre Probanden zunächst 27 Fragen beantworten, die alle dem gleichen Strickmuster folgten. Erfahrungsgemäß fällt es Menschen danach schwer, einen anderen Aufgabentyp zu bearbeiten. Einem Teil der Versuchspersonen setzten die Forscher anschließend eine negative Elektrode links und eine positive rechts am Schädel an. Dies macht die Nervenzellen im rechten vorderen Schläfenlappen leichter erregbar und senkt die Reizbarkeit der Neuronen im linken. Chi und Synder gaben den Teilnehmern nun ein Rätsel, das diese nur mit einem neuen Denkansatz lösen konnten. In der Gruppe der elektrisch Stimulierten fanden dreimal mehr die unerwartete Antwort als in der Kontrollgruppe.
Die Wissenschaftler sind allerdings noch unsicher, ob die Blockade des linken oder die Anregung des rechten vorderen Schläfenlappens die Kreativität steigert. Der linke Lappen spielt eine wichtige Rolle für Vorurteile oder festgelegte Denkmuster, wie frühere Untersuchungen nahe legen. Vielleicht ergänzen sich die Effekte. Außerdem beeinflussen die Elektroden womöglich größere Bereiche als die Schläfenlappen und ändern so auch weitere Denkprozesse. Ob die Kreativität auch bei anderen Aufgaben auf diese Weise erhöht wird, muss ebenfalls noch getestet werden. (gw)
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