News: Kristallstruktur des Enzyms der Methanbildung aufgeklärt
Für uns Menschen ist Methan als möglicher Brennstoff, aber auch als Treibhausgas von Bedeutung. Für die Methanbildner ist es das Endprodukt ihres Energiestoffwechsels. Die jetzt aufgeklärte Kristallstruktur des methanbildenden Enzyms, das Methyl-Coenzyme-M-Reduktase genannt wird, läßt Rückschlüsse auf den Mechanismus der Methanbildung zu. Nickel und höchstwahrscheinlich radikalische Zwischenstufen sind involviert. Die Struktur zeigt die Bindung der beiden beteiligten Coenzyme B und M und den nickelhaltigen Co-Faktor F 430 innerhalb einer hydrophoben wasserfreien Kammer, die nur durch einen 6 Engström engen Kanal von der Enzymoberfläche aus zugänglich ist. In einer zweiten Enzymform ist die Bindung der Produkte zu sehen.
Erstaunlich ist auch die hohe Auflösung der Kristallstruktur bis zu 1.45 E. Sie ist weit aus besser als bei den meisten strukturell charakterisierten Enzymen. Und das, obwohl das methanbildende Enzym eine molekulare Masse um 300.000 D.a. hat. Für so große Proteine schien bis vor kurzem eine so exakte Strukturaufklärung noch unmöglich.
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