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Kroatien: Ausgräber entdeckten seltenen illyrischen Helm

Rund 2500 Jahre lag der Helm in der Erde, nur gut zehn Meter von einem weiteren entfernt, der 2020 ans Tageslicht kam. Das außergewöhnliche Fundstück war wohl eine Grabbeigabe.
Helm bei der Ausgrabung
Einen intakten Helm zu finden, ist bereits ein Glücksfall. Gleich zwei zu finden, an ein und derselben Fundstätte, sei sehr außergewöhnlich, erklären die kroatischen Fachleute.

Kroatische Archäologinnen und Archäologen haben einen antiken Bronzehelm entdeckt, der rund 2500 Jahre in der Erde weitgehend schadlos überstand. Auf den Fund in Gomile bei Zakotorac auf der Pelješac-Halbinsel machten unter anderem die Museen Dubrovniks aufmerksam. Spektakulär ist der Fund allein deshalb, weil keine zehn Meter von seiner Position entfernt bereits ein weiteres, allerdings gut 100 Jahre jüngeres Exemplar entdeckt worden war. Die zeitliche Differenz machen die Fachleute an stilistischen Unterschieden fest.

Der neu entdeckte so genannte illyrische Helm steckte immer noch aufrecht in einer Trockenmauer, die wohl zu einer Grabstätte gehörte. Der Helm sei sehr wahrscheinlich eine Art Votivgabe in einem Anbau der Grabstätte gewesen, genau wie der im Jahr 2020 gefundene, der zu einem Kriegergrab gehörte. Dass man zwei ähnliche Helme in ähnlichem Kontext finde, deute darauf hin, dass an Ort und Stelle kulturelle Kontinuität über einen langen Zeitraum bestanden habe, sagt Hrvoje Potrebica vom Archäologischen Institut der Universität Zagreb. Ihm war der Helm als Erstem aufgefallen. Helme seien damals ein Statussymbol für die Elite gewesen und haben zur typischen Bewaffnung eines Kriegers gehört.

Helm in Fundlage | Charakteristisch für illyrische Helme sind die ausgeprägten Wangen und der rechteckige Gesichtsausschnitt. Ein Nackenschutz ist nicht immer vorhanden.

Im 5. oder 4. vorchristlichen Jahrhundert, als der Helm mutmaßlich dort deponiert wurde, lebten Illyrer entlang der Küste des heutigen Kroatiens. Der bereits in der Antike gebrauchte Name steht als Oberbegriff für einen Verband von Stämmen, die stark von der griechischen Kultur beeinflusst wurden. Griechische Siedler hatten im Gebiet der Illyrer Kolonien angelegt.

Auch der charakteristische Helmtypus mit seinen deutlich nach unten gezogenen Wangen und dem rechteckigen Ausschnitt, der das Gesicht frei lässt, stammte ursprünglich aus Griechenland. Offenbar erfreute er sich jedoch bei den Illyrern so großer Beliebtheit, dass er von der Archäologie zunächst mit dieser Ethnie in Verbindung gebracht wurde.

Im Gebiet rund um die Fundstellen der beiden Helme befänden sich insgesamt 27 bekannte Grabhügel dieser Zeit, erklärt der Archäologe Domagoj Perkić. Neben den beiden Kopfbedeckungen fanden die Ausgräber auch zahlreiche weitere Grabbeigaben, darunter ein Bronzediadem, Bernstein- und Glasperlen, Schmucknadeln sowie die Überreste von Kleidung.

Anmerkung der Redaktion vom 29. April 2024: Der Beitrag wurde aktualisiert und geringfügig ergänzt.

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