Aas: Krokodil und Hai treffen sich am Wal
Die Gewässer um Australien gelten als die gefährlichsten der Welt – zumindest relativ betrachtet: Neben Haien oder tödlich giftigen Quallen kann man zumindest im Norden des Landes auch auf die gefürchteten Leisten- oder Salzwasserkrokodile treffen, die zu den größten Reptilien der Erde zählen. Der fünfte Kontinent gehört daher auch zu den wenigen Gebieten, in denen Krokodile mit Haien um Beute konkurrieren – oder gemeinsam an fetter Beute schmausen, wie ein Drohnenvideo des Naturfotografen Jeremy Tucker zeigt. Der Australier wurde nahe Kimberley im australischen Nordwesten auf einen im Meer treibenden Walkadaver aufmerksam und startete deshalb seine Drohne, um das Geschehen aus der Luft zu beobachten.
Wie der Film zeigt, lockte der tote Buckelwal tatsächlich mindestens einen Tigerhai und ein Salzwasserkrokodil an, die gemeinsam am Aas fraßen. Angesichts der Dimension der Beute kamen sie sich dabei auch nicht in die Quere, während kleinere Überreste womöglich schon Konkurrenzkämpfe ausgelöst hätten: Diese Krokodilart gilt als ziemlich territorial und verteidigt Nahrung vehement. Allerdings haben Forscher schon früher an der Küste von Kimberley beobachtet, dass ein angeschwemmter Walkadaver von 14 Krokodilen belagert und verzehrt wurde, ohne dass es zu größeren Kämpfen kam.
Jaws v Claws. Claws wins. http://t.co/fhyD5Tv8YVpic.twitter.com/64YcrbpJwe
Krokodil und Hai gehen sich dagegen nicht immer aus dem Weg oder tolerieren einander. Bei passenden Größenunterschieden kommt es auch vor, dass der Größere den Kleineren angreift und frisst. Im Magen eines etwa fünf Meter langen Tigerhais, der vor Südafrika gefangen wurde, fanden Fischer beispielsweise die Überreste eines Nilkrokodilschädels. Und an der Küste Floridas erbeuten Alligatoren immer wieder auch kleine Haie. Auch Australien kennt solche Fälle: Ein 5,5 Meter langes Krokodilmännchen namens Brutus macht im Adelaide River bevorzugt Jagd auf Bullenhaie, wie Bilder belegen. Angesichts ihrer Größe müssen die Salzwasserkrokodile dagegen kaum Feinde fürchten – selbst fern der Küste können die ozeangängigen Reptilien weitgehend unbesorgt schwimmen.
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