Thermoregulation: Krokodile sind keine Warmbader
Wärme tut Reptilien gut: Da sich ihre Körpertemperatur an die äußeren Bedingungen anpasst, sind sie im Kalten eher träge und kommen erst nach einer Runde Sonnetanken auf Touren. Das gilt für die Meeresechsen auf Galapagos, die sich erst nach dem Aufheizen in den kalten Pazifik stürzen können, ebenso wie für Krokodile, die lange am Ufer schmoren, bevor sie im Fluss auf Jagd gehen. Ist dagegen das Wasser zu warm, beeinträchtigt dies die Leistungsfähigkeit der Reptilien allerdings ebenfalls massiv.
Zu Wasser profitierten die Tiere allerdings nicht von der für sie eigentlich positiven Erwärmung, denn insgesamt schwammen sie im Sommer weniger lang, mussten dafür aber öfter ins Nass, um zu jagen. Und wenn sie Tauchgänge von mehr als 40 Minuten Länge absolvierten, legten sie sich anschließend exponentiell länger in die Sonne, um wieder auf Touren zu kommen: Die Ausflüge unter Wasser hatten sie also mehr Kraft gekostet und stärker beansprucht als im Winter.
Das wärmere Wasser sorge dafür, dass die Tiere mehr Sauerstoff verbrauchen, wenn sie untertauchen, meinen die Forscher. Zugleich benötigten sie anschließend länger, um anaerob entstandene Stoffwechselprodukte wieder in ihrem Körper abzubauen und auszuscheiden. Ihr Energieumsatz laufe im aufgeheizten Fluss auf höheren Touren, da sie ihn nicht selbst regeln können, so Campbells Team. Gleichzeitig gelingt es ihnen nicht, genug Sauerstoff aufzunehmen, um den Stoffwechsel auf Hochleistungsniveau zu halten. Betroffen von diesem negativen Effekt sind vor allem kleine Individuen: Sie müssen häufiger und rascher wieder auftauchen als ihre ausgewachsenen Artgenossen.
Angesichts steigender Durchschnittstemperaturen in Australien könnten daraus langfristig negative Folgen für diese Reptilien erwachsen. Da gerade der Nachwuchs unter hitzigeren Badebedingungen leidet und öfter zum Luftschnappen nach oben kommen muss, drohe er, häufiger Opfer von Fressfeinden zu werden, spekulieren die Wissenschaftler. (dl)
Das haben zumindest die Biologen um Hamish Campbell von der University of Queensland in St. Lucia beim Australienkrokodil (Crocodylus johnstoni) beobachtet. Sie überwachten ein paar Exemplare des relativ kleinen Krokodils aus der Ferne mit Hilfe von winzigen implantierten Messgeräten, die Körpertemperatur sowie Tauchtiefe und -dauer aufzeichneten. Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen Sommer und Winter, der durchschnittlich rund neun Grad Celsius kühler ausfiel – was sich letztlich auch in den Wassertemperaturen von Flüssen und Seen sowie im Körper der Reptilien niederschlug: Die nordaustralischen Krokodile waren in der heißen Jahreszeit mehr als fünf Grad Celsius wärmer als während des Winterhalbjahrs.
Zu Wasser profitierten die Tiere allerdings nicht von der für sie eigentlich positiven Erwärmung, denn insgesamt schwammen sie im Sommer weniger lang, mussten dafür aber öfter ins Nass, um zu jagen. Und wenn sie Tauchgänge von mehr als 40 Minuten Länge absolvierten, legten sie sich anschließend exponentiell länger in die Sonne, um wieder auf Touren zu kommen: Die Ausflüge unter Wasser hatten sie also mehr Kraft gekostet und stärker beansprucht als im Winter.
Das wärmere Wasser sorge dafür, dass die Tiere mehr Sauerstoff verbrauchen, wenn sie untertauchen, meinen die Forscher. Zugleich benötigten sie anschließend länger, um anaerob entstandene Stoffwechselprodukte wieder in ihrem Körper abzubauen und auszuscheiden. Ihr Energieumsatz laufe im aufgeheizten Fluss auf höheren Touren, da sie ihn nicht selbst regeln können, so Campbells Team. Gleichzeitig gelingt es ihnen nicht, genug Sauerstoff aufzunehmen, um den Stoffwechsel auf Hochleistungsniveau zu halten. Betroffen von diesem negativen Effekt sind vor allem kleine Individuen: Sie müssen häufiger und rascher wieder auftauchen als ihre ausgewachsenen Artgenossen.
Angesichts steigender Durchschnittstemperaturen in Australien könnten daraus langfristig negative Folgen für diese Reptilien erwachsen. Da gerade der Nachwuchs unter hitzigeren Badebedingungen leidet und öfter zum Luftschnappen nach oben kommen muss, drohe er, häufiger Opfer von Fressfeinden zu werden, spekulieren die Wissenschaftler. (dl)
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