Migration: Krokos reisen mit dem Strom
Leistenkrokodile sind die größten Reptilien der Erde – und gefürchtete Bewohner des Grenzbereichs zwischen Süß- und Salzwasser, wo sie schon manchem Schwimmer zum Verhängnis wurden. Zugleich besiedeln sie ein riesiges Gebiet, das von Ostindien und Südchina über Australien bis zu den Fidschi-Inseln reicht. Obwohl sie sehr schlechte Schwimmer sind, müssen sie dazu mehrfach große Distanzen über den Ozean zurückgelegt haben.
Damit aber noch nicht genug: Bereits in der Vergangenheit waren einzelne Krokodile besendert worden, die sich auch auf die See hinausgewagt hatten – Daten, welche die Forscher nun über Verzeichnisse der Meeresströmungen legten. Aus ihnen ergab sich ein eindeutiges Bild: Die Krokodile nutzen die Kraft der ozeanischen Transportbänder, um in die Ferne zu reisen. Mehrere Meter lange Männchen ritten die Wellen tagelang über Hunderte von Kilometern, um beispielsweise die australische Kap-York-Halbinsel zu umrunden. Als starke Strömungen in der Torres-Straße vor der Küste die Tour behinderten, pausierte eines der Tiere mehrere Tage am Ufer, bevor sich die Verhältnisse umkehrten und die Fortsetzung der Wanderung erlaubten.
Da Leistenkrokodile lange ohne Nahrung und Süßwasser auskommen können, hält es Campbell für sehr plausibel, dass die Art selbst entlegene Inseln und weit entfernte Festlandregionen auf diese Weise kolonisiert hat. Da sich die Tiere im gesamten indopazifischen Raum genetisch kaum unterscheiden, müssen die einzelnen Populationen in einem regen Austausch stehen, den wiederum die Strömungen ermöglichen. Woher und ob sie aber wissen, dass die Strömungen sie auch an ein Ziel bringen, ist noch unklar – möglicherweise verfügen sie über ein ähnliches Orientierungsvermögen wie Meeresschildkröten, die sich vom Erdmagnetfeld und Sternbildern leiten lassen. (dl)
Bislang gab es neben Anekdoten, dass Leistenkrokodile auf hoher See gesichtet wurden, nur wenige fundierte Aufzeichnungen über ein mögliches Wanderverhalten der Tiere. Hamish Campbell von der University of Queensland in Brisbane und seine Kollegen haben deshalb 27 erwachsene Exemplare der Art Crocodylus porosus mit GPS- sowie Sonarsendern ausgestattet und mit Unterwassermikrofonen die Bewegungsmuster ihrer Versuchsobjekte beobachtet. Männchen wie Weibchen schwammen regelmäßig aus dem Binnenland im australischen Norden bis zur Flussmündung und hinaus ins Meer, wobei sie stets auf die Gezeiten achteten: Sie ließen sich mit der einsetzenden Ebbe hinausziehen, pausierten aber am Ufer, wenn die Flut landeinwärts drängte.
Damit aber noch nicht genug: Bereits in der Vergangenheit waren einzelne Krokodile besendert worden, die sich auch auf die See hinausgewagt hatten – Daten, welche die Forscher nun über Verzeichnisse der Meeresströmungen legten. Aus ihnen ergab sich ein eindeutiges Bild: Die Krokodile nutzen die Kraft der ozeanischen Transportbänder, um in die Ferne zu reisen. Mehrere Meter lange Männchen ritten die Wellen tagelang über Hunderte von Kilometern, um beispielsweise die australische Kap-York-Halbinsel zu umrunden. Als starke Strömungen in der Torres-Straße vor der Küste die Tour behinderten, pausierte eines der Tiere mehrere Tage am Ufer, bevor sich die Verhältnisse umkehrten und die Fortsetzung der Wanderung erlaubten.
Da Leistenkrokodile lange ohne Nahrung und Süßwasser auskommen können, hält es Campbell für sehr plausibel, dass die Art selbst entlegene Inseln und weit entfernte Festlandregionen auf diese Weise kolonisiert hat. Da sich die Tiere im gesamten indopazifischen Raum genetisch kaum unterscheiden, müssen die einzelnen Populationen in einem regen Austausch stehen, den wiederum die Strömungen ermöglichen. Woher und ob sie aber wissen, dass die Strömungen sie auch an ein Ziel bringen, ist noch unklar – möglicherweise verfügen sie über ein ähnliches Orientierungsvermögen wie Meeresschildkröten, die sich vom Erdmagnetfeld und Sternbildern leiten lassen. (dl)
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