Sommerloch heute: Kühe muhen im Dialekt
Briten schreibt man gemeinhin einen gewissen Spleen zu, doch das trifft womöglich auch auf ihre Kühe in der Post-BSE-Ära zu: Die Rinder äußern sich offensichtlich – wie bekanntermaßen viele Singvogelarten – in unterschiedlichen Dialekten, wie nun John Wells von der Universität London laut BBC nachgewiesen hat.
Wells schließt zudem nicht aus, dass auch die einzelnen Bauern das Muhen ihrer Herde beeinflussen: "Je enger die Beziehung eines Farmers zu seinen Tieren ist, desto leichter übernehmen sie seinen Akzent." Womöglich stoßen die Tiere aber auf Probleme, wenn sie stark dialektal geprägt von einem Hof auf einen anderen wechseln, wo differierende Töne vorherrschen. Sie könnten schlicht ihre Artgenossen nicht verstehen, sorgt sich nun Tom Hind von der britischen National Farmers' Union.
nachtrag: Hier geht's zur Auflösung dieser Geschichte, zur Geschichte hinter der Geschichte.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Demnach geben die Tiere von Farm zu Farm andere Töne von sich – oder wie es der Landwirt Lloyd Green von Glastonbury gegenüber der BBC ausdrückte: "Ich habe schon viel Zeit mit den meinen verbracht, und sie muhen definitiv mit gedehntem Somerset-Klang." Die BBC untermauert diese sprachlichen Differenzen noch mit Aussagen von Farmern in der West-Country-Gruppe, wo die einzelnen Herden ebenfalls jeweils eigene Lautäußerungen aufweisen sollen. Der Sprachforscher führt diese Unterschiede auf gruppendynamische Prozesse zurück, nach denen von Kuh zu Kalb, aber auch zu Neuankömmlingen die entsprechenden Töne weitergegeben werden, um die Herde zusammenzuhalten. Wells schließt zudem nicht aus, dass auch die einzelnen Bauern das Muhen ihrer Herde beeinflussen: "Je enger die Beziehung eines Farmers zu seinen Tieren ist, desto leichter übernehmen sie seinen Akzent." Womöglich stoßen die Tiere aber auf Probleme, wenn sie stark dialektal geprägt von einem Hof auf einen anderen wechseln, wo differierende Töne vorherrschen. Sie könnten schlicht ihre Artgenossen nicht verstehen, sorgt sich nun Tom Hind von der britischen National Farmers' Union.
nachtrag: Hier geht's zur Auflösung dieser Geschichte, zur Geschichte hinter der Geschichte.
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