Augenerkrankungen: Künstliche Hornhaut besteht Transplantationstest am Menschen
Ist die empfindliche Hornhaut verletzt oder erkrankt, kann das zu schwer wiegenden Einschränkungen der Sehfähigkeit führen. Schäden an dem auch Cornea genannten Gewebe, wie sie beispielsweise durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen werden, gelten als zweithäufigste Ursache für Blindheit weltweit. Als letztes Mittel zur Behandlung setzen Ärzte derzeit häufig auf eine Hornhautverpflanzung. Problem: Jedes Jahr würden rund zehn Millionen Patienten auf eine geeignete Spenderhornhaut warten, so May Griffith von der University of Ottawa.
Mit ihrer Gruppe hat die Forscherin jetzt erfolgreich eine künstliche Alternative zum körperfremden Spendergewebe getestet. Aus dem Protein Kollagen – einem Hauptbestandteil natürlicher Hornhaut – entwickelte sie eine poröse Matrix, die sie zehn Patienten ins Auge verpflanzte. In diese Rohform wanderten während des anschließenden zweijährigen Untersuchungszeitraums Gewebs- und Nervenzellen aus noch intakten Bereichen der Cornea ein. Die körpereigenen Zellen schützten und fixierten das Implantat und wurden, wie beim gesunden Auge, durch einen Tränenfilm versorgt, den die Mediziner an den behandelten Augen ebenfalls beobachten konnten.
Die Sehkraft der meisten Patienten habe sich in ähnlichem Maß verbessert, wie es bei Verpflanzung einer Spenderhornhaut zu erwarten gewesen wäre, so Griffith und Kollegen. Einige der Versuchspersonen benötigten allerdings auch zwei Jahre nach der Operation Kontaktlinsen zur Korrektur. Probleme traten vorrangig an den Nahtstellen auf, an denen die Kunsthornhaut anfangs fixiert worden war. Vor allem hier sehen die Forscher noch Optimierungsbedarf.
Insgesamt würden aber die Vorteile gegenüber der klassischen Hornhautverpflanzung deutlich überwiegen, so die Wissenschaftler um Griffith. Neben der leichteren Verfügbarkeit des Transplantats zählt dazu auch dessen bessere Verträglichkeit: Patienten müssen kaum oder keine Medikamente einnehmen, um das Immunsystem an einer Abstoßungsreaktion zu hindern.
Außerdem könne die Kollagenrohform so produziert werden, dass sie mit Sicherheit keimfrei sei. Bei herkömmlichem Spendergewebe kann dies nur durch eine umfangreiche und kostspielige Testreihe sichergestellt werden. Die wiederhergestellte Berührungsempfindlichkeit, die dem Einwachsen von Nervenzellen zu verdanken ist, sei überdies weder bei der Transplantation von Spenderhornhäuten noch bei anderen in der Erprobung befindlichen Kunsttransplantaten beobachtet worden. (jd)
Mit ihrer Gruppe hat die Forscherin jetzt erfolgreich eine künstliche Alternative zum körperfremden Spendergewebe getestet. Aus dem Protein Kollagen – einem Hauptbestandteil natürlicher Hornhaut – entwickelte sie eine poröse Matrix, die sie zehn Patienten ins Auge verpflanzte. In diese Rohform wanderten während des anschließenden zweijährigen Untersuchungszeitraums Gewebs- und Nervenzellen aus noch intakten Bereichen der Cornea ein. Die körpereigenen Zellen schützten und fixierten das Implantat und wurden, wie beim gesunden Auge, durch einen Tränenfilm versorgt, den die Mediziner an den behandelten Augen ebenfalls beobachten konnten.
Die Sehkraft der meisten Patienten habe sich in ähnlichem Maß verbessert, wie es bei Verpflanzung einer Spenderhornhaut zu erwarten gewesen wäre, so Griffith und Kollegen. Einige der Versuchspersonen benötigten allerdings auch zwei Jahre nach der Operation Kontaktlinsen zur Korrektur. Probleme traten vorrangig an den Nahtstellen auf, an denen die Kunsthornhaut anfangs fixiert worden war. Vor allem hier sehen die Forscher noch Optimierungsbedarf.
Insgesamt würden aber die Vorteile gegenüber der klassischen Hornhautverpflanzung deutlich überwiegen, so die Wissenschaftler um Griffith. Neben der leichteren Verfügbarkeit des Transplantats zählt dazu auch dessen bessere Verträglichkeit: Patienten müssen kaum oder keine Medikamente einnehmen, um das Immunsystem an einer Abstoßungsreaktion zu hindern.
Außerdem könne die Kollagenrohform so produziert werden, dass sie mit Sicherheit keimfrei sei. Bei herkömmlichem Spendergewebe kann dies nur durch eine umfangreiche und kostspielige Testreihe sichergestellt werden. Die wiederhergestellte Berührungsempfindlichkeit, die dem Einwachsen von Nervenzellen zu verdanken ist, sei überdies weder bei der Transplantation von Spenderhornhäuten noch bei anderen in der Erprobung befindlichen Kunsttransplantaten beobachtet worden. (jd)
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