News: Künstliche Proteinfabrik
Koji Tamura und Paul Schimmel vom Scripps Research Institute in La Jolla kreierten ein stark vereinfachtes tRNA-Molekül, welches kaum mehr als die Minihelix und die Aminosäurebindestelle aufwies. Anstelle des Ribosoms setzten die Forscher ein kleines Puromycin-Molekül als Lieferanten der zweiten Aminosäure ein. An einem Ende des Puromycins befand sich eine kurze Kette von Nucleinsäuren, die sich an den Teil der tRNA-Minihelix nahe der Aminosäure anheften konnte.
Die künstliche Proteinfabrik arbeitete wie von den Forschern gewünscht: Die Minihelix mit der Aminosäure verband sich mit dem Puromycin-Molekül, wo schon eine zweite Aminosäure wartete. Die beiden Aminosäuren gingen eine Peptidbindung ein – allerdings nur, wenn ein weiteres kleines Molekül, Imidazol, helfend zur Seite stand.
Die Wissenschaftler vermuten, dass eine Substanz wie Imidazol auf der frühen Erde existiert hat, wenn auch hierfür gesicherte Beweise fehlen. Mit einem derartigen Katalysator könnten einfache RNA-ähnliche Moleküle in der Ursuppe Peptide zusammengebaut haben – ein erster Schritt zum Leben aus einer unbelebten Welt.
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