Direkt zum Inhalt

Selbstorganisation: Künstliches Protein baut Fulleren-Nanomaterial

Gezielt hergestellte Strukturen auf Nanometermaßstab sollen Materialien mit ganz neuen Eigenschaften ermöglichen.
Molekül

Ein synthetisches Protein bildet zusammen mit dem Buckminster-Fulleren C60 ein Hybridmaterial mit unerwarteten Eigenschaften. Das Forscherteam unter der Leitung von Kook-Han Kim von der Sungkyunkwan University demonstriert mit ihrer Arbeit, dass künstliche Biomoleküle den Zusammenbau komplexer Materialien im Nanomaßstab steuern können. Wie die Arbeitsgruppe berichtet, entscheidet die Position einer einzigen Aminosäure über die Interaktion zwischen Fulleren und Protein – und damit auch über die Struktur des entstehenden Materials. Der gemeinsame Kristall aus Protein und Polymer ist, im Gegensatz zu den beiden Substanzen allein, elektrisch leitend. Diese und andere Eigenschaften ließen sich nach Ansicht der Arbeitsgruppe durch die Verwendung geeigneter Proteine genau kontrollieren.

Im Nanometermaßstab präzise aufgebaute Strukturen und Materialien kennt man bisher vor allem aus der Biologie, wo sie bemerkenswerte Eigenschaften hervorbringen. Die Technik jedoch tut sich auf dieser Größenskala noch schwer, insbesondere mit makroskopischen Stoffen, deren Eigenschaften von ihrer genauen nanoskaligen Struktur abhängen. Die Arbeitsgruppe von Kim und seinen Kollegen arbeitet daran, diese Selbstorganisation kontrollierbar zu machen – und der Kristall aus Protein und Fulleren zeigt, wie es gehen könnte. Basis ist ein helikales Protein, das gut kristallisiert und eine geeignete Bindungsstelle für C60 aufweist. In Gegenwart der Proteinhelix löst sich das normalerweise unlösliche Fulleren gut in Wasser und bleibt über mehrere Monate hinweg in Lösung – und kann bei Bedarf einfach auskristallisiert werden.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.