Aids: Künstliches Protein hält HIV bei Affen in Schach
Forscher um Matthew Gardner vom Scripps Research Institute in Florida haben ein Protein entwickelt, das möglicherweise das Potenzial besitzt, das HI-Virus im Körper langfristig unschädlich zu machen. Das Molekül mit dem Namen eCD4-Ig ist dabei so designt, dass es an jene Oberflächenproteine des Virus bindet, die ihm normalerweise ein Andocken an die CD4- und CCR5-Rezeptoren der Wirtszellen erlauben. So verhindert das Protein, dass die HI-Viren sich Zutritt zu den Zellen verschaffen und diese für die eigene Vermehrung missbrauchen können.
Um zu testen, wie gut eCD4-Ig tatsächlich im lebenden Organismus wirkt, schleusten die Wissenschaftler den Bauplan des Moleküls mit Hilfe eines Trägervirus in die Zellen von vier Affen ein und setzten diese anschließend hohen Dosen des Simianen Immunschwäche-Virus (SIV) aus, das als tierisches Ursprungsvirus von HIV gilt. Während der 40-wöchigen Laufzeit der Studie entwickelte daraufhin keines der Tiere eine SIV-Infektion, ganz im Gegensatz zu einer Kontrollgruppe, die keine Therapie erhalten hatte. Die Zellen der behandelten Primaten hatten eCD4-Ig erfolgreich hergestellt, die Wissenschaftler wiesen es in ausreichender Konzentration über die gesamte Studienlaufzeit hinweg im Blut der Tiere nach. Die Reaktion des körpereigenen Immunsystems, welches eCD4-Ig ebenfalls als Fremdstoff ausmachte, verlief dabei vergleichsweise milde.
Gardner und sein Team wollen das therapeutische Potenzial des Proteins nun weiter im Tierversuch testen. Sollte es sich einst auch beim Menschen bewähren, könnte es sowohl zur Prävention als auch zur Behandlung einer HIV-Infektion eingesetzt werden, glauben die Forscher. Vor allem aber würde es den Patienten aber auch dann zuverlässig Schutz bieten, wenn antiretrovirale Medikamente für eine gewisse Zeit nicht verfügbar wären.
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