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Galaxien: Kugelsternhaufen die Reste von Zwerggalaxien?

Kugelsternhaufen Tucanae 47
Rund 200 Kugelsternhaufen gibt es in unserer Milchstraße – relativ kompakte Ansammlungen von mehreren Millionen hell leuchtender Sterne, die sich nur über wenige Dutzend Lichtjahre verteilen. Die Astronomen Paul Martini vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und Luis Ho von der Carnegie Institution of Washington glauben, dass es sich bei diesen Haufen um die Überreste ehemaliger Zwerggalaxien handelt, denen andere Strukturen die äußeren Sterne gestohlen haben.

Grundlage für diese Hypothese sind Beobachtungen an 14 Kugelsternhaufen in der großen elliptischen Galaxie Centaurus A (NGC 5128). Diese Cluster sind besonders reich an Sternen und Masse, sodass sie fast die Lücke zwischen den gewöhnlichen Haufen und kleineren Galaxien schließen. Auch die kürzlich gemachte Entdeckung eines Schwarzen Loches in dem Sternhaufen G1 in der Andromeda-Galaxie lässt sich am besten unter der Annahme erklären, dass der Cluster ursprünglich eine eigene Galaxie war – denn in deren Zentren befindet sich oft ein Schwarzes Loch.

Ein wichtiger Prüfstein für die Idee der beiden Forscher wäre die Anwesenheit Schwarzer Löcher in weiteren Kugelsternhaufen, vor allem in den massereichen Exemplaren von Centaurus A. Damit ließe sich der Kannibalismus unter den Sternsystemen einleuchtend belegen.

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