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News: Kurztrip ins All

Wie verhalten sich Geckos, Bakterien oder Knochenzellen unter den extremen Bedingungen des Weltalls? Die Foton-M3-Mission macht sich nun auf, das herauszufinden.
Foton M3
Ein Alltag ohne Gravitation ist schwerlich vorstellbar – beeinflusst sie doch jeden einzelnen Schritt von uns. Doch in welchem Maße spielt sie eine Rolle in unserem Leben? Können wir überhaupt ohne sie? Spätestens in Zeiten, in denen wagemutige Menschen sich schon auf dem Weg zum Mars sehen, werden diese Fragen aktuell. Die damalige Sowjetunion schickte bereits 1985 die erste unbemannte Foton-Kapsel in den Orbit, um dem nachzugehen – als Vorbild diente das russische Wostok-Raumschiff, in dem Juri Gagarin 1961 als erster Mensch ins All flog.

Am heutigen Freitag startete die 15. Mission – inzwischen auch mit europäischer und amerikanischer Beteiligung. Nach neun Minuten erreichte der 6500 Kilogramm schwere Satellit Foton M3 seinen Orbit in dreihundert Kilometern Höhe. Die Kapsel umrundet die Erde alle 90 Minuten 189 Mal, bevor sie nach zwölf Tagen wieder in die Erdatmosphäre eintritt und in dem Grenzgebiet zwischen Russland und Kasachstan weich landet.

Insgesamt besteht sie aus drei Modulen: einem Batteriepack, dem Servicemodul und dem so genannten Wiedereintrittsmodul, das aus einer Kugel mit einem Durchmesser von rund zwei Metern besteht und in dem alle Experimente untergebracht sind. Während der Stippvisite im All wollen die Wissenschaftler nun erforschen, wie sich die Schwerelosigkeit und die dort herrschenden extremen Bedingungen auf verschiedenen Organismen und Materialien auswirken.

Einige Proben werden direkt mit dem rauen Weltall konfrontiert. An der Außenseite des Satelliten befindet sich das Experiment Biospan, das beispielsweise Steine, die Mikroorganismen enthalten, dem fast perfekten Vakuum, kosmischer und solarer Strahlung und den extremen Temperaturen aussetzt. Allerdings öffnet sich die schützende Abdeckung erst im sicheren Orbit und schließt sich vor dem Wiedereintritt.

Diese Luxus genießen nicht alle Mitreisenden: John Parnell von der University of Aberdeen und seine Kollegen befestigten einige schottische Felsstücke, die ebenfalls organisches Material enthalten, am Hitzeschild der Kapsel. Wenn sie zwanzig Minuten vor der Landung in die Erdatmosphäre eintritt, müssen die Proben Temperaturen von bis zu 2000 Grad Celsius und enormem Druck standhalten. Mit dieser Härteprobe wollen die Forscher herausfinden, ob die Organismen überleben und somit vielleicht ein Transport von Planet zu Planet mittels Meteoriten möglich wäre.

MP

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