Kurzzeittherapie: Lösungen finden in fünf Sitzungen
Die »Lösungsorientierte Kurzzeittherapie« (solution-focused brief therapy, SFBT) umfasst im Durchschnitt bloß vier bis sechs Termine. Dabei geht es fast gar nicht darum, die Probleme der Behandelten zu analysieren oder deren Ursache zu ergründen – dadurch unterscheidet sie sich etwa von der kognitiven Verhaltenstherapie, in der ungünstige Gedanken und Verhaltensmuster identifiziert und verändert werden. Stattdessen konzentriert sich die SFBT nur auf vorhandene Stärken und vergangene Erfolge, auf die man aufbauen kann. Eine typische therapeutische Frage könnte etwa sein: »Gab es eine Zeit, in der dieses Problem weniger stark war? Was haben Sie damals anders gemacht?«
Dass eine solche Therapie in kürzester Zeit bei einer Reihe von psychischen Problemen Abhilfe schaffen kann, belegt nun eine umfangreiche Übersichtsarbeit. Dafür werteten die Psychotherapeutin Andreea Żak und der Psychologe Krzysztof Pękala von der Universität Lodz in Polen mehr als 70 zuvor veröffentlichte Studien aus.
Die SFBT zeigt demnach deutliche Effekte bei der Behandlung von Depressionen, bei der Verbesserung des allgemeinen psychischen Wohlbefindens sowie der emotionalen Stabilität. Als ebenfalls wirksam, wenn auch etwas schwächer, erwies sich der Ansatz darin, Ängste zu vermindern, das Selbstwertgefühl zu fördern und Beziehungsprobleme zu lösen. Gegen Verhaltensstörungen wie Aggression oder Impulsivität sowie für Suchtproblematiken half er dagegen kaum.
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