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Sommerloch heute: Laborratten bieten Immuntherapie

Rennende Ratte
Labor-Mitarbeiter mit intensivem Kontakt zu Ratten, die Asthmareaktionen beim Menschen auslösen können, leiden weitaus seltener unter allergischen Reaktionen gegen die Tiere als Personen mit eher sporadischen Begegnungen dieser Art. Dies erkannten Meinir Jones von der Abteilung für Umweltmedizin am Londoner Imperial College und Kollegen nach der Analyse von Hintergrundinformationen und Bluttests von rund 690 pharmazeutischen Angestellten, die in ihrer Arbeit mehr oder minder häufig mit Ratten zu tun haben.

Ermittelt wurden unter anderem die Häufigkeit und Dauer des Kontakts mit dem Nagetier beziehungsweise seinen allergenen Proteinen.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Dass diejenigen mit der engsten Beziehung zu den Ratten am wenigsten über heftige Immunantworten klagten, hängt nach Auffassung der Forscher damit zusammen, dass sie durch diese Nähe zum Tier quasi nebenbei eine Art Immuntherapie erführen.

Interessanterweise funktioniert diese Form natürlicher Desensibilierung nicht bei anderen Berufsgruppen, die ebenfalls stark allergenen Stoffen ausgesetzt sind wie etwa Bäcker mit Intoleranzen gegen Mehlstaub. Möglicherweise hängt diese Exklusivität damit zusammen, dass die Mitarbeiter im Versuchstierlabor nicht nur die Allergene über die Atemwege mitbekommen, sondern auch durch Kontakte, die buchstäblich unter die Haut gehen: durch Bisse und Kratzer.

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