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Zirkadianer Rhythmus: Längerer Schlaf, weniger Zucker

Ein Molekül beeinflusst die innere Uhr - und reguliert so auch den Blutzuckerspiegel.
Sand einer Sanduhr verrinnt vor vielen Uhren

Schlaf-wach-Rhythmus, Stoffwechsel, Körpertemperatur: Viele physiologische Funktionen variieren je nach Stand der inneren Uhr. Bestimmte Proteine, so genannte Cryptochrome, regulieren dabei unser biologisches Uhrwerk. Einen Stoff, der die Aktivität dieser Proteine beeinflusst – und so auch auf den Blutzuckerspiegel wirkt –, entdeckten Forscher aus den USA.

Auf der Suche nach einer Substanz, die den zirkadianen Rhythmus verlängert, stießen die Biologen um Steve Kay von der University of California in San Diego in menschlichen Zellkulturen auf das Molekül KL001. Es verlangsamt offenbar den Lauf der inneren Uhr, indem es sich an die Cryptochrome anheftet und so deren Abbau verhindert. Bei Experimenten mit Mausleberzellen bemerkten die Forscher, dass dies auch noch andere Folgen nach sich zieht: Die Produktion von Glukose in der Leber wird unterdrückt.

Da der Körper über Nacht weniger Energie benötigt, legen die Cryptochrome die Bereitstellung der Zuckerreserven aus der Leber lahm. Durch die Gabe von KL001 wirken die Proteine anscheinend länger und verhindern, dass bestimmte Enzyme Glukose in der Leber freisetzen.

Eine Behandlung mit KL001 könnte möglicherweise Patienten helfen, die an Typ-II-Diabetes leiden. Bei den Betroffenen wird die Glukose im Blut auf Grund einer Insulinresistenz nicht abgebaut. Ein Medikament, das den Zuckerspiegel senkt, wäre daher sehr hilfreich.

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