News: Läuft wie geschmiert
Der Sensor arbeitet mit Oberflächenwellen. Dafür werden auf einer piezoelektrischen Grundlage – hier Quarz – kammförmig angeordnete Elektroden aufgebracht. "Ein Paar dieser kammförmigen Anordnungen bildet den Interdigitaltransducer. Diesen nutzen wir, um die Zähflüssigkeit des Schmierstoffs zu messen", erklärt Anton Leidl vom IMS. "Dafür wird eine hochfrequente Wechselspannung zwischen den einzelnen Elektroden angelegt. Dadurch verformt sich der Quarz und beginnt zu schwingen." So entstehen elektroakustische Wellen, die je nach Zähigkeit des Schmierstoffs variieren. "Je älter und dreckiger das Öl im Motor ist, desto zäher fließt es. Anhand der Wellenschwingung erkennt der Sensor die Beschaffenheit des Schmierstoffs", so Leidl weiter. Eine weitere kammförmige Elektrodenstruktur, der Interdigitalkondensator, bestimmt die elektrische Leitfähigkeit. Diese nimmt mit dem Alter des Öls zu. Um Schwankungen zu vermeiden und vergleichbare Werte zu erhalten, mißt der Sensor die elektrischen Eigenschaften und die Zähigkeit immer erst, wenn der Schmierstoff – beispielsweise während der Aufheiz- oder Abkühlphase – eine Temperatur erreicht hat, bei der für neues Öl bekannte Werte vorliegen.
Eine Schicht aus Siliciumcarbid schützt den Sensor vor den aggressiven Medien. Er kann direkt im Motor oder Getriebe eingesetzt werden. Über ein Bussystem läßt sich der Sensor an einen zentralen Bordcomputer anschließen. So weiß der Fahrer jederzeit über den Zustand der Schmiermittel Bescheid und alles läuft wie geschmiert. In frühestens zwei Jahren wird der Sensor für Wagen der Luxusklasse erhältlich sein.
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