Wenn die Liebe beim letzten Mal nicht von Dauer war, scheint es nicht die klügste Strategie, sich erneut dieselbe Sorte Mann oder Frau zu suchen. Doch anscheinend entscheiden wir uns häufig wieder für das Altvertraute. Das schließen Forscher von der University of Toronto aus einer deutschen Langzeitstudie, dem Beziehungs- und Familienpanel.

Die Psychologen Yoobin Park und Geoff MacDonald fanden unter den 12 000 zufällig ausgewählten Personen des Panels 332, deren Partnerinnen oder Partner während der Beziehung ebenfalls über die eigene Persönlichkeit Auskunft gegeben hatten. In deren Selbstauskünften suchten sie nach Übereinstimmungen, die sich nicht durch andere Faktoren erklären ließen, beispielsweise damit, dass sich Menschen wiederholt jemanden suchen, mit dem sie manches gemeinsam haben. Die Forscher wollten wissen, ob Menschen auch unabhängig von der Ähnlichkeit mit ihnen selbst wiederholt den gleichen »Typ« bevorzugen.

Und so war es: Auch als die Wissenschaftler diese Faktoren herausrechneten, antworteten verflossene und derzeitige Partner in einem Persönlichkeitsfragebogen weiterhin überzufällig ähnlich. Allerdings tendierten sehr extravertierte Menschen offenbar weniger zu einem festen Typ, und ebenso war es bei jenen, die sich in vielen Lebensbereichen als offen für Neues beschrieben.

»Wenn eine Beziehung endet, machen wir üblicherweise die Persönlichkeit des Expartners dafür verantwortlich«, sagt Yoobin Park in einer Pressemitteilung. »Dennoch gibt es eine starke Tendenz, beim nächsten Mal wieder eine Beziehung mit einer ähnlichen Persönlichkeit einzugehen.« Warum das so ist, können die Psychologen anhand ihrer Daten nicht beantworten. Ebenso wenig, was die Wahl des Altbekannten für die nächste Partnerschaft bedeutet: Womöglich, spekuliert Park, trage es dazu bei, dass viele in ihren Beziehungen immer wieder vor denselben Problemen stehen.