Superfolie: Laser in Kontaktlinse eingebaut
Eine Folie aus speziellen Kunststoffen macht erstmals flexible Laserbauteile möglich, die auch in Kontaktlinsen eingebaut werden können. Das demonstriert eine Arbeitsgruppe um Malte C. Gather von der University of St Andrews in Schottland. Wie das Team in »Nature Communications« berichtet, verliefen Tests einer solchen Kontaktlinse mit einem isolierten Rinderaugapfel positiv: Obwohl die Laserfolie durch einen weiteren Laser von außen aufgeladen werden muss, ist die Technik unschädlich. Leider reicht die Laserenergie von etwa einem Nanowatt nicht aus, um mit Blicken zu töten. Vielmehr sollen die Laserfolien im Sicherheitsbereich zum Einsatz kommen. Die genaue Frequenz eines solchen Lasers sei nur schwer exakt zu reproduzieren, so dass sie auf Banknoten, an den Händen oder eben als Kontaktlinse als eindeutige Identifikation dienen könnten.
Neu an der Forschung ist, dass die nur 200 Nanometer dicke Laserschicht flexibel ist. Bisher kamen die dünnen Schichten aus halbleitenden Spezialkunststoffen nicht ohne steife, mehrere dutzend Mikrometer dicke Unterlage aus. Die Gruppe um Gather entwickelte jedoch ein Herstellungsverfahren, an dessen Ende sich die Folie von der Glasunterlage löst. Der Laser selbst basiert auf verteilter Rückkopplung; das aktive Lasermaterial ist in regelmäßige Streifen strukturiert, deren Abstand die genaue Wellenlänge bestimmt. Die Interferenz an diesem Gitter ist entscheidend für die Funktion des Lasers und führt dazu, dass sein Frequenzbereich sehr eng begrenzt ist ist und von den präzisen Herstellungsbedingungen abhängt. Neben der Laser-Kontaktlinse konstruierte die Arbeitsgruppe bereits Banknoten mit dem charakteristischen Laserlicht. Wenn man die Abstände im Gitter variiert, könne man außerdem komplexere Informationen verschlüsseln.
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