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Raumfahrt: Laserscanner peilt Weltraummüll an

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will bei der Internationalen Raumstation ein neuartiges Sensorsystem zum Anpeilen von Weltraummüll testen.
Die Satellitenmission DEOS (künstlerische Darstellung)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) wird beim nächsten europäischen Versorgungsflug zur Internationalen Raumstation das neuartige Sensorsystem LiQuarRD testen. Die Abkürzung steht für "3D-LIDAR Pre-Qualifikation für Rendezvous und Docking". Das System verwendet Laserstrahlen, um gefährlichen Weltraummüll wie defekte Satelliten oder ausgebrannte Raketenstufen aus großer Entfernung anzupeilen. LiQuaRD ist ein Zwischenschritt für die "Deutsche Orbitale Servicing Mission (DEOS)", die Ende 2017 starten wird. DEOS soll zeigen, dass es möglich ist, außer Kontrolle geratene Satelliten oder anderen Weltraummüll sicher anzupeilen und sogar einzufangen.

Die Satellitenmission DEOS | Der Start der Deutschen Orbitalen Servicing Mission – kurz DEOS –, ist für Ende 2017/Anfang 2018 geplant. Diese Mission soll zeigen, dass sich ein defekter, taumelnder Satellit im Orbit sicher anfliegen und warten lässt, ohne das dazu Astronauten benötigt werden.

Das Lidar-System funktioniert ähnlich wie Radar, indem es aktiv elektromagnetische Wellen aussendet, die an einem Objekt zurückreflektiert werden. Bei einem Lidar kommt statt Radiowellen wesentlich kurzwelligeres Laserlicht zum Einsatz, das in einem engen Strahl ausgesandt wird. Im Fall der DEOS-Mission dient das Lidar dazu, aus Abständen von mehr als 1000 Kilometern ein Objekt anzupeilen und sicher anzufliegen, auch wenn es beispielsweise unkontrolliert taumeln sollte. Damit sich ein zukünftiger Bergungssatellit solchem Weltraummüll sicher nähern kann, muss er über leistungsfähige Sensoren verfügen.

Der Scankopf des LiQuaRD-Systems | Für einen Test wurde der Scankopf von LiQuaRD in einer Thermal-Vakuum-Kammer montiert. Dort wurde die Funktion des Geräts bei unterschiedlichen Temperaturbereichen untersucht.

Das LiQuaRD-System ist eine Testversion eines solchen Sensors und wird im Juni 2014 an Bord des unbemannten Raumfrachters "Georges Lemaitre" zum Einsatz kommen. Als Zielobjekt dient in diesem Fall die Internationale Raumstation ISS. Bei diesem Flug werden alle wichtigen Teile des für die DEOS-Mission vorgesehenen Sensorsystems erprobt, um aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen die endgültige Version für den Satelliteneinsatz optimieren zu können.

Die "DEOS-Mission" wird aus zwei Satelliten bestehen, von denen einer ein taumelndes Stück Weltraummüll simulieren wird. Der Hauptsatellit soll sich selbstständig dem taumelnden Satelliten nähern und ihn schließlich mit Greifwerkzeugen einfangen und stabilisieren. Der Grund für diesen Demonstrationsversuch ist die besorgniserregende Zunahme des Weltraummülls auf erdnahen Bahnen, der eine große Gefahr für die Raumfahrt ist. Solcher Weltraummüll kann mit anderen Raumflugkörpern mit großer Wucht zusammenstoßen, wodurch tausende neuer Trümmerstücke entstehen, die wiederum weiteren Schaden anrichten können. Es wird immer deutlicher, dass das Problem des Weltraummülls direkt angegangen werden muss. Somit sollen in Zukunft spezielle Raumschlepper gefährliche Objekte einfangen und diese gezielt zum Absturz und Verglühen in der Erdatmosphäre bringen. Die DEOS-Mission ist ein erster Versuch in diese Richtung.

  • Quellen
DLR, 14. Februar 2014

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