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Chemische Evolution: Lebensbausteine entstehen in heißem Meersalz

Heiße vulkanische Küste
Die chemischen Grundbausteine des Lebens auf der Erde könnten in Salzkrusten an den Rändern heißer Vulkaninseln entstanden sein. Für diese neue Annahme spricht ein Experiment unter der Leitung von Stefan Fox an der Universität Hohenheim. Die Forscher erhitzten Salzkristalle mit Einschlüssen einfacher Aminosäuren wie Alanin, die bereits im Urozean vorkamen, und erzeugten dabei größere organische Moleküle. Bisher galten vorwiegend exotische Orte wie heiße Vulkanquellen in der Tiefsee als Kandidaten für solche Reaktionen.

Heiße vulkanische Küste | Ähnlich der Küste dieser Vulkaninsel auf Hawaii sahen große Teile der Erde während des Hadaikum aus, der Epoche der ersten 600 Millionen Jahr nach Entstehung der Erde. Der noch heiße Boden und Lava, die in den Ozean floss, verdampften große Mengen Meerwasser und hinterließen Salzkrusten. Im Wasser gelöste Aminosäuren waren mit im Salz eingeschlossen.
Nach der Theorie von Fox und seinen Mitarbeitern halten die positiv geladenen Atome des Salzes wie Kalzium- oder Magnesiumionen die polaren Aminosäuren fest. Bei Temperaturen oberhalb von 300 Grad Celsius reagieren die so gebundenen Moleküle miteinander zu neuen Komplexen, darunter Azole und Eiweiße wie einfache Cyclopeptide. Kristalle aus reinem Alanin wären bei dieser Hitze bereits gasförmig geworden und hätten daher nie reagiert.

Als Ausgangsmaterial für Proteine gelten Aminosäuren als fundamentale Moleküle des Lebens. Diese Verbindungen aus Kohlenwasserstoffen und Stickstoff kommen in großen Mengen im Universum vor und waren somit sicherlich auch bereits im Urozean der Erde vor vier Milliarden Jahren vorhanden. (rs)

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