Planetenforschung: Lebensfreundliche Bedingungen in der Unterkruste von Mars entdeckt
Forscher vom Planetary Science Institute haben in der Unterkruste des Mars karbonathaltiges Gestein und hydratisierte Silikate (Tonminerale) gefunden. Diese Entdeckung ist ein Hinweis darauf, dass es möglicherweise einmal flüssiges Wasser auf dem Planeten gegeben hat. Unter der kalten und trockenen Oberfläche des Mars könnte es sogar einen Untergrund mit lebensfreundlichen Bedingungen geben.
Die Minerale befinden sich in einem Krater im Südwesten einer riesigen Vulkanregion namens Syrtis Major. Die Planetengeologen erhielten den spektroskopischen Fingerabdruck der Karbonate und Tonminerale vom Compact Reconnaissance Imaging Spectrometer for Mars (CRISM) an Bord der US-Marssonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). Sichtbare Bilder von der HiRISE-Kamera, ebenfalls an Bord von MRO, zeigten, dass das Gestein ehemaliger Felsuntergrund war, der wohl durch einen Meteoriteneinschlag aus sechs Kilometer Tiefe an die Oberfläche befördert wurde.
In der Erforschung des Mars haben Wissenschaftler schon lange auf eine solche Entdeckung gehofft. Denn auf der Erde entstehen Karbonate, wie zum Beispiel Kalkstein, in Seen und Ozeanen. Die Existenz von diesen Mineralen auf dem Mars könnte daher bedeuten, dass es auch auf diesem Planeten einmal größere Mengen flüssiges Wasser gab. Hinzu kommt, dass Planetenwissenschaftler annehmen, dass die Atmosphäre von Mars in seiner Geschichte dichter und CO2-reich war. Die heutige Atmosphäre ist dagegen sehr dünn und man hatte schon länger vermutet, dass ein großer Teil des atmosphärischen CO2 in Karbonatgesteine übergegangen ist.
Es ist zwar nicht die erste Entdeckung von Karbonaten auf dem Mars, aber die neuen Messungen legen nahe, dass diese Minerale nicht nur vereinzelt auf dem Roten Planeten auftreten. Vermutlich existieren große Regionen mit solchen Gesteinen, die jedoch im Laufe der Zeit von Vulkangestein überdeckt wurden.
Ein solcher Untergrund ermöglicht im Gegensatz zur kalten, trockenen Oberfläche des Planeten vielleicht sogar heute noch eine lebensfreundliche Umgebung. Die Messungen deuten auf die Existenz eines hydrothermalen Systems in der Marskruste hin. Hier werden die Gesteine von heißem, flüssigem Wasser durchströmt, was sich neben CO2 im Gestein befindet. Es war die Voraussetzung für die Bildung der Karbonate und Tonminerale und veränderte das Gestein auch im weiteren Verlauf der Zeit. Eine chemisch ähnliche Umgebung befindet sich auf der Erde in den Böden der Ozeane. Diese können große Gemeinschaften von Organismen ernähren, was somit theoretisch in der Unterkruste des Mars auch denkbar wäre.
Barbara Wolfart
Die Minerale befinden sich in einem Krater im Südwesten einer riesigen Vulkanregion namens Syrtis Major. Die Planetengeologen erhielten den spektroskopischen Fingerabdruck der Karbonate und Tonminerale vom Compact Reconnaissance Imaging Spectrometer for Mars (CRISM) an Bord der US-Marssonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO). Sichtbare Bilder von der HiRISE-Kamera, ebenfalls an Bord von MRO, zeigten, dass das Gestein ehemaliger Felsuntergrund war, der wohl durch einen Meteoriteneinschlag aus sechs Kilometer Tiefe an die Oberfläche befördert wurde.
In der Erforschung des Mars haben Wissenschaftler schon lange auf eine solche Entdeckung gehofft. Denn auf der Erde entstehen Karbonate, wie zum Beispiel Kalkstein, in Seen und Ozeanen. Die Existenz von diesen Mineralen auf dem Mars könnte daher bedeuten, dass es auch auf diesem Planeten einmal größere Mengen flüssiges Wasser gab. Hinzu kommt, dass Planetenwissenschaftler annehmen, dass die Atmosphäre von Mars in seiner Geschichte dichter und CO2-reich war. Die heutige Atmosphäre ist dagegen sehr dünn und man hatte schon länger vermutet, dass ein großer Teil des atmosphärischen CO2 in Karbonatgesteine übergegangen ist.
Es ist zwar nicht die erste Entdeckung von Karbonaten auf dem Mars, aber die neuen Messungen legen nahe, dass diese Minerale nicht nur vereinzelt auf dem Roten Planeten auftreten. Vermutlich existieren große Regionen mit solchen Gesteinen, die jedoch im Laufe der Zeit von Vulkangestein überdeckt wurden.
Ein solcher Untergrund ermöglicht im Gegensatz zur kalten, trockenen Oberfläche des Planeten vielleicht sogar heute noch eine lebensfreundliche Umgebung. Die Messungen deuten auf die Existenz eines hydrothermalen Systems in der Marskruste hin. Hier werden die Gesteine von heißem, flüssigem Wasser durchströmt, was sich neben CO2 im Gestein befindet. Es war die Voraussetzung für die Bildung der Karbonate und Tonminerale und veränderte das Gestein auch im weiteren Verlauf der Zeit. Eine chemisch ähnliche Umgebung befindet sich auf der Erde in den Böden der Ozeane. Diese können große Gemeinschaften von Organismen ernähren, was somit theoretisch in der Unterkruste des Mars auch denkbar wäre.
Barbara Wolfart
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