Lebertransplantation: Lebergewebe aus Fettstammzellen
Forscher um Gary Peltz vom Standford University Medical Center haben einen effizienten Weg entwickelt, Fettzellen in Leberzellen umzuwandeln. Mit den so generierten Zellen konnten sie krankes Lebergewebe von Mäusen ausbessern. Gefürchtete Nebenwirkungen – etwa eine die Bildung von Tumoren oder Abstoßungsreaktionen – blieben bei ihrer modifizierten Stammzelltransplantation bislang aus.
Peltz und Kollegen isolierten zunächst Fettstammzellen aus humanem Fettgewebe und ließen diese nach einem modifizierten Protokoll mit stimulierenden Substanzen in Kulturgefäßen heranreifen. Neun Tage später hatten sich 37 Prozent von ihnen zu Leberstammzellen entwickelt – 12 Prozent mehr und wesentlich schneller als in vorausgegangenen Studien. Die Leberstammzellen injizierten die Forscher nun in Versuchstiere mit einem Leberschaden. Dabei bestätigten sich die regenerativen Fähigkeiten der Stammzellen: Nach vier Wochen zeigten Bluttests, dass die transplantierten menschlichen Leberzellen funktionsfähig blieben und Humanalbumin produzierten. Tatsächlich ersetzen sie zwischen 10 bis 20 Prozent des Lebergewebes in den Mäusen. Weitere Untersuchungen belegten, dass die neuen Leberzellen die typischen molekularen Eigenschaften und Funktionen aufwiesen wie gesundes Lebergewebe des Menschen. Zudem formte sich auch nach zwei Monaten kein Tumor – eine Gefahr, die als mögliche Folge von Stammzelltransplantationen befürchtet wird.
Da die menschliche Leber 1,5 Kilogramm wiegt und rund 800 Mal schwerer ist als die der Maus, werden noch größere Mengen von Stammzellen benötigt, um beschädigtes Gewebe wiederherzustellen. Mit der günstigen Zellkultivierungsmethode sei es laut Peltz nun prinzipiell möglich, die notwendige Anzahl an Leberzellen aus fünf Litern Fettzellen zu generieren. Auf dem Weg zu einer medizinischen Anwendung muss die Methode sich aber erst weiter bewähren: Als Nächstes soll sie an größeren Tieren als der Maus getestet werden.
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