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Biologie: Leiden Wale an der Taucherkrankheit?

Nicht nur Menschen, auch Meeressäuger könnten die Taucherkrankheit bekommen. Wie es trotz Anpassung an das Leben unter Wasser dazu kommt, versuchen Biologen jetzt zu erklären.
Beluga

Jeder Taucher kennt sie ganz genau – die Dekompressionskrankheit . Bewegt man sich am Ende eines Tauchgangs zu schnell Richtung Wasseroberfläche, können je nach Geschwindigkeit verschiedene Beschwerden auftreten: von Juckreiz über Schwellungen und Benommenheit bis hin zu Lähmungen. Nicht nur wir Menschen, sondern auch speziell ans Tauchen angepasste Meeressäuger könnten die Taucherkrankheit bekommen – Sie ist möglicherweise sogar die Ursache für Massenstrandungen der Tiere.

Um herauszufinden, ob und wie stark Zahnwale von der Dekompressionskrankheit betroffen sein können, hat ein Biologenteam nun das Fett im Kopfbereich der Wale untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, dass sich in dem Gewebe, anders als gedacht, beträchtliche Mengen Stickstoff lösen. Werden die Wale in ihrem natürlichen Tauchverhalten gestört und tauchen sie zu tief oder zu schnell auf, dürfte dieser Stickstoff ausperlen und – genau wie bei Sporttauchern – die Symptome der Dekompressionskrankheit hervorrufen, meinen die Wissenschaftler der University of North Carolina Wilmington.

"Je mehr Stickstoff vom Gewebe aufgenommen werden kann, desto mehr kann sich das beim Auftauchen auf die Tiere auswirken", erklärt Studienautorin Gina Lonati. Dass dies die Massenstrandungen von Walen erklären könnte, ist bisher noch mehr Spekulation als gesichertes Wissen: Der Kopfbereich ist bei Zahnwalen der Ort der Echoortung und des Hörens. Das sensorische System könnte theoretisch durch die hohe Stickstoffbelastung gestört werden, überlegt das Forscherteam. Wahrscheinlich verlieren die Wale in der Folge ihre Orientierung und stranden dann im schlimmsten Falle.

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