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Vögel: Leierschwänze täuschen ihre Partnerinnen, um Sex zu haben

Zeigt ein Leierschwanzweibchen bei der Balz kein Interesse, signalisiert das Männchen fälschlicherweise, dass Gefahr im Verzug ist. Der Trick klappt auch, wenn der Sex schon läuft.
Graurücken-Leierschwanz (Menura novaehollandiae)

Menschen geben manchmal ihr Alter falsch an, um ein potenzielles Date zu ködern. Und auch einige Vögel nutzen Täuschungsmanöver, um ihre Erfolgsaussichten bei der Partnersuche zu steigern: Wie Forscher herausgefunden haben, signalisieren männliche Graurücken-Leierschwänze (Menura novaehollandiae) fälschlicherweise, dass ein Raubtier in der Nähe ist, um ihre Chancen auf Paarung zu erhöhen.

Die in Australien heimischen Vögel sind bekannt für ihre aufwändigen Gesangs- und Tanzeinlagen, mit denen die Männchen um die Weibchen werben. Anastasia Dalziell von der Cornell University in Ithaca, New York, und ihre Kollegen beobachteten das Balzverhalten der Tiere. Dabei entdeckten sie, dass die Männchen begannen, die Warnrufe anderer Vogelarten zu imitieren, sobald ein Weibchen das Territorium des Männchens verließ. Im Detail kopierten die Männchen jene Geräusche, welche Vögel normalerweise ausstoßen, wenn sie einen Fressfeind entdecken und sich zusammentun, um ihn zu verscheuchen. Weibchen, die solche Fehlalarme hörten, blieben manchmal in der Nähe oder kehrten wieder in das Territorium des Männchens zurück.

Das gleiche Täuschungsmanöver nutzten die männlichen Leierschwänze auch bei der Paarung, wahrscheinlich um die Weibchen dazu zu verleiten, ein paar Sekunden länger zu bleiben. Das half den Männchen dabei, ihre Spermien am anderen Ende des Fortpflanzungstrakts des Weibchens abzulegen. Außerdem bedeckten die Männchen den Kopf und die Augen ihrer Partnerin währenddessen mit ihren Flügeln – ein Verhalten, das die Weibchen davon abhalten könnte, den Trick des Männchens zu durchschauen, so die Autoren.

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