Ornithologie: Leierschwänze tanzen nach Musik
Der Herausforderung, Tanzstil und Musik anzupassen, sind neben vielen Menschen zumindest auch einige Vögel gewachsen. Die Männchen des australischen Graurücken-Leierschwanzes (Menura novaehollandiae) können nicht nur brillant Geräusche imitieren, sondern auch begnadet tanzen. Ein Team von Zoologen um Anastasia Dalziell der Australian National University in Canberra analysierte das Balzverhalten von zwölf freilebenden männlichen Vögeln, die sich abhängig von ihrem Gesang unterschiedlich bewegten.
Eine Abfolge vier verschiedener Rufe, begleitet von spezifischen Bewegungen, stellt die komplexe Balz-Choreographie der Graurücken-Leierschwänze dar. Hierbei werfen die Tiere ihre üppigen Schwanzfedern theatralisch nach vorn über ihren Kopf und variieren je nach "Musik" die Frequenz von rhythmischen Schritten, Sprüngen, Flügelschlägen und Kopfnicken. Die Forscher gehen davon aus, dass eine exakte und vielfältige Koordination von Gesang und Bewegung attraktiv auf Weibchen wirkt, die während der Balz zwischen "Vorführungen" mehrerer Männchen wechseln.
Der Leierschwanz erweitert ständig sein akustisches Repertoire, indem er beispielsweise die Gesänge anderer Vogelarten kopiert. Das Männchen "Chook" aus dem Zoo Adelaide geht sogar noch weiter, indem es auch technische Geräte wie Kettensägen imitiert. Ob die Tiere ihre tänzerischen Fähigkeiten entsprechend anpassen können, ist bisher unklar, wird von den Forschern aber für plausibel gehalten und soll in folgenden Studien untersucht werden. Ebenso denkbar ist, dass auch andere Vogelarten diese koordinative Fähigkeit zeigen.
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