Artenvielfalt: Leoparden auf dem Rückzug
Neben vielen anderen Tierarten haben auch Leoparden (Panthera pardus) in den vergangenen 300 Jahren einen Großteil ihres Lebensraums einbüßen müssen. Das zeigt nun eine Untersuchung von Wissenschaftlern um Andrew Jacobson vom University College London. Die Forscher analysierten, wie es heute um die Verbreitung der insgesamt neun Leoparden-Subspezies aus Afrika und Asien bestellt ist. Diese Daten verglichen sie mit Informationen über die Ausbreitung von Leoparden um das Jahr 1750 – also noch bevor industrielle Revolution und Kolonialismus dem Lebensraum vieler Spezies in Afrika immer stärker beschränkten.
Heute, so das ernüchternde Ergebnis, müssen Leoparden mit rund 25 bis 37 Prozent des Territoriums auskommen, das ihnen noch in historischen Zeiten zur Verfügung stand. Der verbliebene Lebensraum ist unter den einzelnen Subspezies zudem sehr unterschiedlich aufgeteilt. Die drei Unterarten P. p. pardus, P. p. fusca und P. p. saxicolor nehmen insgesamt rund 97 Prozent des Territoriums ein, während P. p. orientalis, P. p. nimr und P. p. japonensis fast ihr gesamtes Verbreitungsgebiet verloren haben. Viele Subspezies müssen heute mit weniger als 100 000 Quadratkilometer auskommen.
Jacobson und sein Team warnen davor, stets nur auf jene Unterarten zu blicken, denen noch verhältnismäßig viel Lebensraum zur Verfügung steht. Die bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit der Großkatzen – sie bevölkern Wüste wie Regenwald – dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass manche Subspezies tatsächlich stärker vom Aussterben bedroht sein könnten als bislang angenommen. Aktuell würden nur etwa 17 Prozent des noch verbleibenden Leopardenterritoriums geschützt.
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