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Lichtverschmutzung: Nachtlichter stören Lovesongs von Grillen

Weltweit ist die Nacht vom Zirpen männlicher Grillen geprägt. Doch künstliches Licht kann sich auf das Musizieren auswirken und die Paarung erschweren.
Männliche Feldgrillen (Gryllus bimaculatus) musizieren in der Nacht, um Weibchen anzulocken.

Es zirpt des Nachts, wenn Grillenmännchen ihre Vorderflügel aneinanderreiben. Mit ihrer Musik wollen sie Weibchen anlocken. Allerdings stört künstliches Licht sie bei der so genannten Stridulation, wie eine im Magazin »Proceedings of the Royal Society B« veröffentlichte Studie nahelegt.

Das künstliche Licht in der Nacht nimmt weltweit jährlich um etwa drei bis sechs Prozent zu, wobei mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung unter lichtverschmutztem Himmel leben. Genau wie viele Grillen. Um zu untersuchen, wie sich künstliches Licht auf dieses Verhalten, die Stridulation, der Tiere auswirkt, zogen Anat Barnea von der Open University of Israel in Ra'anana, Amir Ayali von der Universität Tel Aviv in Israel und ihre Kollegen Feldgrillen (Gryllus bimaculatus) in vier verschiedenen Lichtumgebungen auf.

Diejenigen, die helle Tage und stockfinstere Nächte erlebten, neigten dazu, sich tagsüber zu bewegen und nachts zu stridulieren. Diejenigen, die dunkle oder helle Nächte erlebten, zeigten gestörte oder sogar zufällige Bewegungs- und Stridulationsmuster und waren oft nicht mehr synchron mit ihren Artgenossen.

Der Schweregrad der Verhaltensstörung korrelierte mit der Helligkeit der Nacht. Selbst bei sehr schwachem Licht musizierten die Tiere anders. Das Team drängt auf weitere Forschung über die ökologischen Auswirkungen dieser Unruhe.

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