Emotionen: Diese Liebe lässt das Gehirn am stärksten leuchten
Liebe gibt es in den unterschiedlichsten Formen – etwa die romantische Liebe zum Partner oder zur Partnerin, die tiefe Verbundenheit mit den eigenen Kindern oder Haustieren sowie die Liebe zur Natur. Welche Art der Liebe bestimmte Areale unseres Gehirns besonders aktiviert, hat ein Forschungsteam der Aalto-Universität in Finnland untersucht. Dazu zeichnete es die Hirnaktivität von 55 Studienteilnehmern auf, während ihnen verschiedene Sätze über die Liebe – zu den eigenen Kindern, dem Partner, Haustieren, Freunden, Fremden und der Natur – vorgetragen wurden. Die Männer und Frauen waren alle Eltern und befanden sich in einer Liebesbeziehung. 27 von ihnen besaßen ein Haustier.
Während die Forscher die Gehirne mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) scannten und die Aktivität bildlich darstellten, hörten die Probanden Aussagen wie: »Sie sehen Ihr neugeborenes Kind zum ersten Mal. Das Baby ist weich, gesund und kräftig – das größte Wunder Ihres Lebens. Sie empfinden Liebe für den kleinen Menschen.« Szenen wie diese sollten sich die Studienteilnehmer jeweils zehn Sekunden lang vorstellen.
Die Liebe zu den eigenen Kindern brachte bestimmte Hirnregionen dabei am intensivsten zum Leuchten, gefolgt von romantischer Liebe. »Bei elterlicher Liebe gab es eine tiefe Aktivierung im Belohnungssystem des Gehirns im Striatum-Bereich», sagt Pärttyli Rinne, der die Studie koordinierte. »Dies war bei keiner anderen Art von Liebe zu beobachten.«
Bei Szenarien mit zwischenmenschlicher Zuneigung wurden jeweils sehr ähnliche Hirnareale aktiviert, doch die Intensität der Aktivierung unterschied sich deutlich. Am wenigsten intensiv war sie Fremden gegenüber. Alle Arten von Liebe zwischen Menschen aktivierten Bereiche des Gehirns, die mit sozialer Kognition verbunden sind. Die Liebe zur Natur hingegen stimulierte die sozialen Hirnareale nicht.
Auch die Zuneigung zu Haustieren wurde in einem Szenario untersucht: »Sie liegen zu Hause auf dem Sofa und Ihre Katze tapst auf Sie zu. Sie rollt sich neben Ihnen zusammen und schnurrt schläfrig. Sie lieben Ihr Haustier.« Anhand der fMRT-Bilder konnten die Forscher sogar ermitteln, welche Studienteilnehmer ein Haustier haben. Bei diesen waren Areale des Gehirns aktiv, die mit sozialer Kognition verbunden sind – also ähnlich wie bei der Liebe zu einem Menschen.
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