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Nobelpreis für Literatur 2024: Südkoreanerin Han Kang »legt die Zerbrechlichkeit des Lebens offen«

Der Literatur-Nobelpreis geht in diesem Jahr an die 53-jährige südkoreanische Schriftstellerin Han Kang. Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt.
Illustriertes Porträt der Nobelpreisträgerin Han Kang

Die südkoreanische Autorin Han Kang erhält den Literatur-Nobelpreis 2024 für »ihre intensive poetische Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt«, so der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, bei der Preisbekanntgabe in Stockholm. Han Kang ist die 18. Frau, die den Literatur-Nobelpreis erhält – und die erste unter den bislang verkündeten Nobelpreisträgern 2024. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die Romane »Die Vegetarierin« (2007), »Weiß« (2016) und »Menschenwerk« (2017), die auf Deutsch im Berliner Aufbau Verlag erschienen sind.

Im vergangenen Jahr ging der Preis an den Norweger Jon Fosse. Er wurde damit für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa geehrt, die »dem Unsagbaren eine Stimme« gibt, wie es damals von der Akademie hieß. Im Jahr davor war mit der Französin Annie Ernaux ebenfalls ein großer Name der Weltliteratur zur Nobelpreisträgerin erklärt worden.

In einer Reihe mit Hemingway, Churchill und Grass

Seit der ersten Preisvergabe im Jahr 1901 sind insgesamt 121 Literatur-Nobelpreisträgerinnen und -preisträger benannt worden. Darunter waren weltbekannte Literaten wie Ernest Hemingway, Selma Lagerlöf und Jean-Paul Sartre, aber auch Persönlichkeiten wie der frühere britische Premier Winston Churchill und der US-Musiker Bob Dylan. Die letzten deutschen Preisträger waren Herta Müller vor 15 und Günter Grass vor 25 Jahren, der letzte deutschsprachige der Österreicher Peter Handke vor fünf Jahren.

In dieser Woche waren zuvor bereits die diesjährigen Preisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie benannt worden. Nach der Bekanntgabe in der Kategorie Literatur wechselt das Nobelpreis-Geschehen nun vorübergehend von Stockholm nach Oslo: Während die ersten vier Bekanntgaben traditionell in der schwedischen Hauptstadt stattfinden, folgt die Kür des Gewinners des Friedens-Nobelpreises am Freitag in Norwegen. Zum Abschluss wird am nächsten Montag noch verkündet, wer den von der schwedischen Zentralbank gestifteten Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhält.

Feierlich überreicht werden die prestigeträchtigen Nobelmedaillen allesamt am 10. Dezember, dem Todestag von Preisstifter und Dynamiterfinder Alfred Nobel (1833–1896). Die Auszeichnungen sind in diesem Jahr erneut mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen, also knapp 970 000 Euro pro Kategorie dotiert. (dpa/cmh)

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