Der Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 2010 heißt Mario Vargas Llosa. Der Peruaner wird vom Stockholmer Nobelkomitee dafür geehrt, in seinem Werk "Strukturen der Macht kartografiert und messerscharfe Bilder von Widerstand, Auflehnung und Scheitern des Individuums gezeichnet zu haben".

Die Auszeichnung für den Südamerikaner war sowohl lang erwartet als auch etwas überraschend: Vargas Llosa wird seit Langem auf der Favoritenliste für den Nobelpreis gehandelt, in diesem Jahr hatten Buchmacher und viele Experten jedoch andere Gewinner prognostiziert.

Zu den bekanntesten Werken des am 28. März 1936 geborenen Schriftstellers zählt "Lob der Stiefmutter"; zuletzt war 2006 sein Roman "Das böse Mädchen" ("Travesuras de la niña mala") auf Deutsch erschienen.

Der letzte Träger des Literatur-Nobelpreises aus Lateinamerika war Gabriel García Márquez im Jahr 1982. Vargas Llosa erhielt die Nachricht von der Auszeichnung in New York und äußerte sich "sehr gerührt und begeistert".

Im vergangenen Jahr ging der berühmteste Literaturpreis der Welt an die Berliner Schriftstellerin Herta Müller. Die Auszeichnung ist mit umgerechnet 1,1 Millionen Euro (10 Millionen Kronen) dotiert und wird zusammen mit den wissenschaftlichen Nobelpreisen traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Stockholm überreicht.