Nobelpreis für Literatur 2023: Norwegischer Autor Jon Fosse gibt »dem Unsagbaren eine Stimme«
Jon Fosse wird in diesem Jahr mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet. Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt. Der norwegische Autor erhalte den wichtigsten literarischen Preis der Erde für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa – damit gebe er »dem Unsagbaren eine Stimme«, sagte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, bei der Preisbekanntgabe in der Stockholmer Altstadt.
Im vergangenen Jahr hatte die Schwedische Akademie die französische Schriftstellerin Annie Ernaux als Literatur-Nobelpreisträgerin auserkoren. Sie bekam den Nobelpreis »für den Mut und die klinische Schärfe, mit der sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung aufdeckt«, wie die Akademie damals würdigte. Ernaux war dabei erst die 17. Frau unter den bis dato 119 Nobelpreisträgern in Literatur gewesen. In den vergangenen Jahren ist der Preis jeweils abwechselnd an einen Mann und eine Frau gegangen.
Der Literatur-Nobelpreis wird alljährlich als vierter der Nobelpreise bekannt gegeben. Von Montag bis Mittwoch waren bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie gekürt worden. Am Freitag folgt der Friedensnobelpreis, der als einziger nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo verkündet wird. Am Montag steht dann zum Abschluss die Bekanntgabe in der Kategorie Wirtschaftswissenschaften an.
Feierlich überreicht werden die Nobelpreise dann traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896). Dotiert sind die Auszeichnungen in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950 000 Euro) pro Kategorie. Das sind eine Million Kronen mehr als im Vorjahr. (dpa/kmh)
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