Direkt zum Inhalt

Chronische Erkrankungen: Löst entzündungsförderndes Protein Morbus Crohn aus?

Forscher von der Universität von Kalifornien in San Diego sind dem Rätsel um die Entstehung von Morbus Crohn auf der Spur. Bei Versuchen mit der Mäusevariante der chronischen Darmentzündung machten der Pharmakologe Michael Karin und sein Team das Protein Interleukin-1-beta (IL-1 beta) als Hauptverdächtigen aus. Im Tierversuch zeigte sich, dass das entzündungsfördernde Protein durch Bakterien im Dickdarm aktiviert wird.

Die Identifizierung von IL-1 beta als Verursacher eröffnet neue Möglichkeiten der Therapie dieser Krankheit, die bislang als unheilbar gilt. Im Test erwiesen sich spezifische Interleukin-1-beta-Hemmer als wirksam: Den Mäusen ging es nach der Behandlung mit dem Wirkstoff deutlich besser, ihre Darmentzündung flaute nachweislich ab und keines der Tiere verendete.

Morbus Crohn ist eine chronische Entzündung aller Schichten der Darmwand, die schubweise verläuft. Für die Betroffenen besteht ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. M. Crohn befällt bei 30 Prozent der Patienten den letzten Teil des Dünndarms, bei 25 Prozent der Patienten den Dickdarm und bei 45 Prozent gleichzeitig beide Darmabschnitte. Doch auch andere Bereiche des gesamten Magen-Darm-Trakts können erkranken. Üblicherweise tritt Morbus Crohn im 20. bis 40. Lebensjahr erstmals auf, wobei Männer und Frauen gleich häufig betroffen sind. Die Ursachen der Krankheit sind bisher ungeklärt. Vermutet wird jedoch, dass es sich um ein Zusammenspiel von erblichen Faktoren und bakterieller Infektion handelt, die den Entzündungsprozess auslöst. Diese Vermutung wurde jetzt durch das Ergebnis von Karin und seinen Kollegen erhärtet.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.