Alternative Nobelpreise: Lösungsansätze für globale Herausforderungen ausgezeichnet
Die mit ingesamt zwei Millionen Schwedischen Kronen – etwa 220 000 Euro – dotierten Right Livelihood Awards oder alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr an vier Preisträger, die laut Jury "greifbare Lösungen zu drängenden globalen Problemen aufzeigen".
Der zweite Preis geht an die Friedensaktivistin Dekha Ibrahim Abdi aus Kenia. Sie habe sich, so die Jury, "erfolgreich für Frieden und Konfliktlösung an vielen Krisenherden der Welt eingesetzt" und in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Situationen gezeigt, wie religiöse und andere Differenzen sogar nach gewalttätigen Konflikten versöhnt werden können und wie in einem kooperativen Prozess Frieden und Entwicklung erreicht werden könne.
Die Right Livelihood Award Stiftung ist eine gemeinnützige schwedische Stiftung, die bisher 123 Preisträger aus 56 Ländern ausgezeichnet hat. Die Preisverleihung findet im Schwedischen Parlament mit Unterstützung von Parlamentariern aus allen politischen Parteien statt. Die Preise wurden 1980 von Jakob von Uexküll gegründet, um "jene zu ehren und zu unterstützen, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit verwirklichen". Seitdem wird der Preis von privaten Spendern unterhalten. (af)
So wird der Jurist Christopher Weeramantry für "seine lebenslange bahnbrechende Arbeit für die Stärkung und Ausweitung des Völkerrechts" gewürdigt. Der 1926 in Sri Lanka geborene, ehemalige Vizepräsident des Internationalen Gerichtshofes wurde unter anderem bekannt für seine vehemente Ablehnung der Anwendung oder Drohung mit Nuklearwaffen.
Der zweite Preis geht an die Friedensaktivistin Dekha Ibrahim Abdi aus Kenia. Sie habe sich, so die Jury, "erfolgreich für Frieden und Konfliktlösung an vielen Krisenherden der Welt eingesetzt" und in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Situationen gezeigt, wie religiöse und andere Differenzen sogar nach gewalttätigen Konflikten versöhnt werden können und wie in einem kooperativen Prozess Frieden und Entwicklung erreicht werden könne.
Die 1964 in Wajir geborene Muslimin wuchs in einer Gemeinschaft verschiedener Religionen und ethnischen Gruppen auf, was sie in ihrer Arbeit grundlegend prägte. In den 1990er Jahren organisierte sie Gespräche verfeindeter Clans in ihrer Heimat im Norden Kenias, um einen blutigen Bürgerkrieg zu beenden. Auf diesen Auftakt unzählige, auch internationale Projekte und Auszeichnungen, darunter auch eine Nominierung für den Friedensnobelpreis im Jahr 2005. Der Koran bildet dabei die zentrale Grundlage ihrer Friedensarbeit.
Percy und Louise Schmeiser wählte die Jury, weil sie die Welt auf die Gefahren aufmerksam gemacht hätten, die von der zunehmenden Marktdominanz und dem aggressiven Marketing von Firmen ausgehe, die Saatgut gentechnisch manipulieren. Die Jury würdigte das kanadische Ehepaar "für ihren Mut bei der Verteidigung der Artenvielfalt und der Rechte der Bauern, und dafür, dass sie die derzeitige ökologisch und moralisch perverse Auslegung des Patentrechts in Frage stellen". Percy und Louise Schmeiser kämpfen seit Jahren gerichtlich gegen Monsanto und die Verunreinigung eigener Anbauprodukte durch fremdes, und in diesem Fall gentechnisch verändertes Saatgut.
Weiterhin wird die zur Grameen-Bank gehörende Organisation Grameen Shakti aus Bangladesch ausgezeichnet, "weil sie in Tausenden bangladeschischen Dörfern eine nachhaltige Beleuchtung und Energieversorgung möglich gemacht haben, die die Gesundheit, Bildung und Produktivität fördert." Grameen Shakti hatte ein Netz von lokalen Organisationsbüros geschaffen sowie Ingenieure und Techniker für erneuerbare Energien ausgebildet. Inzwischen wurden dadurch neben verschiedenen Windkraftanlagen, Biogaseinrichtungen und Solarwärmeanlagen vor allem über 110 000 kleinen Solaranlagen installiert, die in 30 000 Dörfern im ländlichen Raum eine grundlegende Energieversorgung bieten.
Die Right Livelihood Award Stiftung ist eine gemeinnützige schwedische Stiftung, die bisher 123 Preisträger aus 56 Ländern ausgezeichnet hat. Die Preisverleihung findet im Schwedischen Parlament mit Unterstützung von Parlamentariern aus allen politischen Parteien statt. Die Preise wurden 1980 von Jakob von Uexküll gegründet, um "jene zu ehren und zu unterstützen, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit verwirklichen". Seitdem wird der Preis von privaten Spendern unterhalten. (af)
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