Mondlandung: LRO zeigt erstmals Apollo-Landefähren
![Apollo 11 LRO Teaser Apollo 11 LRO Teaser](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/lroc_apollo11_teaser.jpg)
© NASA, GSFC / Arizona State University (Ausschnitt)
© NASA, GSFC / Arizona State University (Ausschnitt)
Apollo-11-Landezone aufgenommen vom LRO | Dieser rund 300 Meter breite Ausschnitt zeigt das Landegebiet der Apollo-11-Mission im Mare Tranquillitatis. Gut zu sehen ist die Abstiegsstufe der Landefähre Eagle, die am 20. Juli 1969 aufsetzte und nach der Mission auf dem Mond zurück blieb. Hätten die Astronauten wie geplant dem Autopiloten die Steuerung überlassen, wären sie im großen Krater rechts neben der jetzigen Position gelandet. Neil Armstrong steuerte die Fähre daher das letzte Stück von Hand.
© NASA, GSFC / Arizona State University (Ausschnitt)
Apollo-14-Landezone aufgenommen vom LRO | Der rund 400 Meter breite Ausschnitt zeigt das Landegebiet der Apollo-14-Mission, deren Landefäre Antares am 5. Februar 1971 in der Mondregion Fra Mauro aufsetzte. Bei genauem Hinsehen ist neben der Landefähre links im Bild auch das ALSEP (Apollo Lunar Surface Experiments Package) zu erkennen, ein Paket aus zahlreichen Geräten mit deren Hilfe die Astronauten Messungen vornahmen und die nach der Mission auf dem Mond zurück blieben. Sogar die Fußspuren der Astronauten zwischen Experimenten und Fähre zeichnen sich ab.
© NASA, GSFC Scientific Visualization Studio (Ausschnitt)
Übersicht der Apollo-Landezonen | Diese übersichtskarte des Mondes zeigt die sechs Landestellen der erfolgreichen Apollo-Mondlandungen:
- Apollo 11 – 20. Juli 1969 – Mare Tranquilitatis
- Apollo 12 – 19. November 1969 – Oceanus Procellarum
- Apollo 14 – 5. Februar 1971 – Fra-Mauro-Region
- Apollo 15 – 31. Juli 1971 – Hadley-Rille
- Apollo 16 – 20. April 1972 – Descartes-Hochplateau
- Apollo 17 – 11. Dezember 1972 – Montes Taurus
Die 480 Millionen Euro teure Raumsonde war am 18. Juni 2009 gestartet und befindet sich im Moment noch in einer vorläufigen elliptischen Umlaufbahn mit durchschnittlich 150 Kilometer Höhe. Bis Ende August wird sie ihren stabilen Orbit 50 Kilometer über der Oberfläche des Mondes erreichen, um diesen mit bisher unerreichter Genauigkeit zu kartieren und nach Wasser abzusuchen.
Neben den Kameras für sichtbares Licht sind auch die meisten anderen Instrumente der Sonde bereits in Betrieb: Ein Neutronendetektor sucht nach Vorkommen von Wasserstoff und damit Wasser, während ein Strahlungsmesser die Radioaktivität des Mondgesteins aufgrund von kosmischer Strahlung beurteilt. Das Laseraltimeter des Orbiters ist inzwischen aktiviert und wird eine dreidimensionale Höhenkarte des Mondes mit einer räumlichen Auflösung von fünf Metern erstellen. Eine Temperaturkamera und ein Radarscanner für tiefere Bodenschichten suchen in den polaren Regionen nach Wassereis. Als letztes wird noch eine UV-Sternlichtkamera eingeschaltet werden, die auch am Boden von dunklen Kratern noch Geländedetails und Eiskristalle erkennen kann.
Die LRO-Mission stellt für die NASA den ersten Schritt in Richtung nächster bemannter Mondmissionen dar. Mit den neuen Daten wollen Wissenschaftler den optimalen Standort für eine dauerhafte Mondbasis ermitteln, die in den frühen 2020er Jahren entstehen soll.
Ralf Strobel
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