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Fast Radio Bursts: Lüften Radioblitze das Geheimnis der Dunklen Materie?

Ein japanischer Forscher präsentiert eine Theorie, die gleich zwei große Rätsel der Astrophysik lösen würde. Seine Kollegen sind allerdings skeptisch.
Magnetar

Schnelle Radioblitze zählen zu den großen Rätseln der modernen Astronomie: Für einige tausendstel Sekunden wird ein Teil des Nachthimmels von Radiostrahlung geflutet. In den vergangenen zehn Jahren haben Astrophysiker mehrere Dutzend dieser "Fast Radio Bursts" (FRB) beobachtet, die sich fast alle nicht wiederholt haben. Die Forscher gehen davon aus, dass ihre Strahlung aus unterschiedlichen, jeweils weit entfernten Regionen des Weltalls zu uns dringt.

Vor Kurzem konnten Wissenschaftler erstmals die Quelle eines FRB lokalisieren: eine Zwerggalaxie in drei Milliarden Lichtjahren Entfernung. Zur Verblüffung der Forscher wiederholte sich der Radioblitz "FRB 121102" in periodischen Abständen. Damit ist das Rätselraten allerdings noch nicht am Ende. Denn nach wie vor ist offen, welche physikalischen Prozesse die extrem kurzen Strahlungsausbrüche hervorbringen.

Weiße Löcher, kosmische Strings oder Außerirdische?

In Frage kommen beispielsweise frisch geformte Magnetare – Neutronensterne mit einem besonders starken Magnetfeld, die nach einem Sternkollaps entstanden sind und für kurze Zeit Radiowellen ins All feuern könnten. Wissenschaftler diskutieren aber auch spekulativere Ursprungsszenarien, wie zum Beispiel weiße Löcher, supraleitende kosmische Strings oder außerirdische Raumschiffe.

In diese Kategorie gehört wohl auch der Vorschlag des japanischen Physikers Aiichi Iwazaki von der Nishogakusha University, der nun vom "New Scientist" aufgegriffen wurde: Demnach könnten die schnellen Radioblitze die Natur der Dunklen Materie offenbaren – jene hypothetische Materieform, die große Teile des Weltalls ausmachen soll, für menschliche Augen und Teleskope aber unsichtbar ist. Sie gilt als größtes Rätsel der modernen Physik.

Eine der Theorien für die Dunkle Materie besagt, dass diese aus Axionen besteht. Diese extrem leichten Elementarteilchen sollen in gigantischer Menge im Urknall entstanden sein und seitdem durchs All driften. Iwazaki geht davon aus, dass es auch Sterne aus diesen Partikeln geben könnte. Axionen würden sich in starken Magnetfeldern in Strahlung verwandeln. Wenn ein Stern aus den Teilchen um ein Schwarzes Loch kreise, das von einer Akkretionsscheibe mit starkem Magnetfeld umgeben ist, könnten deshalb periodische Strahlungsausbrüche wie FRB 121102 entstehen, spekuliert nun Iwazaki in einem Online-Aufsatz.

In einer früheren Arbeit hatte der Japaner bereits argumentiert, dass Axionensterne, die mit Neutronensternen kollidieren, nicht wiederkehrende FRBs hervorbringen könnten. Ob er seine Kollegen überzeugen kann, ist allerdings fraglich. Es sei vermutlich besser, erst einmal konventionellere Erklärungen auszuloten, sagte Shami Chatterjee von der Cornell University in Ithaca dem "New Scientist". Viele Physiker sind der Meinung, dass Magnetare die Entstehung der rätselhaften Blitze erklären könnten, auch wenn es noch Unstimmigkeiten zwischen der Theorie und den Beobachtungen der Astronomen gibt.

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